Die Autorin Valeska Réon hat mit dem Historienroman „Verbotene Versprechen. Ich darf dich nicht lieben“ das laut Verlag erste deutschsprachige Buch über die legendäre Anne de Bretagne geschrieben. Im Interview verrät sie, wie ihre Bücher entstehen, was sie von Kommissar Dupin hält und wo ihre Lieblingsecken in der Bretagne sind.
Hallo Valeska, bitte stelle dich kurz vor.
Mein Name ist Valeska Réon, ich bin in Renesse und im Rheinland aufgewachsen und seit 1997 Autorin. Im letzten Jahr habe ich meinen Historienroman abgeschlossen. Von all den vielen Jobs, die ich schon hatte, ist das wirklich der schönste!
Wie viele Bücher hast du bisher geschrieben?
Ich sitze gerade an meinem 16. Buch, auch wieder ein Historienroman, diesmal jedoch mit Thriller-Elementen. Dafür habe ich eine englische Königin entdeckt, über die es weltweit noch gar kein Buch gibt – mehr verrate ich aber noch nicht.
Worum geht es in „Verbotene Versprechen“?
Um die ganz großen Themen: Liebe und Verlust. Die bretonische Königin Anne de Bretagne musste bereits viel erleiden, findet in meinem Buch aber schließlich ihre wahre Liebe in Jean de Thyberon, bevor sie gezwungen wird, König Ludwig XII. zu heiraten.
Wie viel von deinem direkten Umfeld lässt du in deine Bücher einfließen?
Mein Umfeld ist sicherlich eine Inspiration, aber keiner meiner Romane ist eine 1:1-Kopie davon.
Gibt es ein Buch, welches du von dir am liebsten magst?
Lustigerweise ist es immer das Buch, das ich gerade abgeschlossen habe. Zurzeit ist das ein Historienroman, und ich bin so wie immer total verknallt in meinen Hauptdarsteller: der Ordensritter Jean de Thyberon.
Welches Genre liest du privat am liebsten?
Krimi, gerne auch knallhart.
Dann sagt dir der berühmteste Kommissar der Bretagne bestimmt etwas?
Na klar, Kommissar Dupin. Hier hat der Autor, Jean-Luc Bannalec, eine Marktlücke enteckt: die so wunderschöne und malerische Bretagne steht im krassen Kontrast zu den Morden. Im Sommer erscheint bereits der 12. Band, da kann man nur gratulieren.
Du hast zur Recherche deines Buches auch die Bretagne bereist. Welche Orte haben dich am meisten beeindruckt?
Es waren nicht so sehr die Orte wie die Menschen. So viele freundliche und hilfsbereite Leute auf einmal habe ich echt noch nie gesehen. Meine Schulfreundin Iris und ich haben in Hillion gewohnt, in einem Haus direkt am Atlantik – wenn ich die Fotos von diesem Urlaub betrachte, sieht alles so kitschig-perfekt aus wie auf Postkarten.
Und da Anne de Bretagne ja in Rennes war, während König Karl VIII. die Stadt belagert hatte, waren wir natürlich auch dort um herauszufinden, wo genau sie sich damals aufgehalten hat. Im Stadtarchiv waren alle sehr bemüht und wir haben dann herausgefunden, dass sie im Logis des Ducs war, ein Gebäude, vom dem heute nur noch der Kamin steht.
Natürlich haben wir uns auch die Kathedrale von Rennes angschaut, dort wurde Anne zur Herzogin gekrönt und hat ihren ersten Mann geheiratet – den sie jedoch nie zu Gesicht bekommen hat.
Zum Einkaufen ist Rennes auch sehr zu empfehlen – und die Gallettes, diese köstlichen Buchweizenpfannkuchen, kann man wirklich zu jeder Tageszeit genießen.
Welche Pläne hast du für die Zukunft?
Puh, ja, da steht jede Menge an. Mein letztes Buch „Der Bibelkiller“ wird verfilmt. Und auch meine Autobiografie. Und da ich ein ruheloser Geist bin, wird es sicherlich noch viel von mir zu lesen geben.
Über das Buch:
Frankreich 1498: Anne de Bretagne, Herzogin der Bretagne und Königin von Frankreich, hat bereits zwei Ehen hinter sich: König Maximilian I. hat sie nie kennengelernt, ihr zweiter Mann König Karl VIII. kam unter mysteriösen Umständen ums Leben, all ihre sechs Kinder sind ebenfalls tot. Als sie die Hoffnung auf die wahre Liebe bereits aufgegeben hat, lernt sie Jean de Thyberon kennen, einen Ritter des Michaelsordens – und sieht sich ihrem Seelenpartner gegenüberstehen. Nach einigen wunderschönen Monaten mit diesem gebildeten und humorvollen Mann müssen sich ihre Wege wieder trennen, denn das Protokoll befiehlt, dass Anne König Ludwig XII. zu heiraten hat. Ich darf dich nicht lieben – so der Imperativ, der gleich einem Damoklesschwert über beiden schwebt.