Côte d’Azur und Strand – nicht nur Frankreich-Liebhaber verbinden damit die vielfältigsten Assoziationen und Sehnsüchte. Zum einen die mondänen und vibrierenden Strände der südfranzösischen Küste: Zwischen der Grenze zu Italien bis kurz vor die Metropole Marseille reihen sich an der auch als „Französische Riviera“ bezeichneten Küste mit Monaco, Nizza, Cannes, Saint-Tropez einige der bekanntesten Hotspots des internationalen Jetsets.
Abseits davon liegen in kleinen Buchten zahlreiche Perlen der Natur, an denen sich alles erleben lässt, was Südfrankreich und das Mittelmeer auszeichnet: Pinien, Sonne, kristallklares Wasser.
Anders als die endlosen Strände der französischen Atlantikküste, die felsigen Abschnitte der Bretagne oder die von den Gezeiten geprägten, breiten Sandstrände der Normandie, sind die Strände der Côte d’Azur vergleichsweise schmal und oft mit grobkörnigem Sand bedeckt. Und – vor allem in der Sommersaison – immer sehr gut besucht. Früh aufstehen oder bis zum Aufbruch der Massen am späten Nachmittag warten sind die Alternativen, um die schönsten Strände der Côte d’Azur in vollen Zügen zu genießen.
Les Sablettes, Menton
Der erste bemerkenswerte Strand der französischen Riviera hinter der italienischen Grenze ist Les Sablettes in Menton. Und sehr italienisch mutet das gesamte Ensemble dann auch an: bunte Häuser, die die untergehende Sonne in goldenes Licht taucht, der Strand selbst vergleichsweise ruhig wie das warme Wasser des Mittelmeers an diesem Abschnitt der Küste. Das alles liegt malerisch zwischen den Bergen, die das Hinterland der Küste bilden. Was will man mehr?
Übrigens: Es gibt noch eine weiteren Strand namens “Les Sablettes”. Dieser Abschnitt unweit von Toulon punktet vor allem mit feinem Sand und einem – wie es der Zufall will – ebenso wunderbaren Panorama.
Plage du Larvotto, Monte Carlo
Wolkenkratzer im Hintergrund, luxuriöse Strandbars, kostenpflichtiger Verleih von Liegen und Stühlen, hüfthohe Seile, die ins Wasser führen – der „Plage du larvotto“ ist so ziemlich das Gegenteil von wildromantisch.
Am einzigen Sandstrand von Monte Carlo geht es den meisten Besuchern aber auch nicht darum, einen kontemplativen Moment im Einklang mit der Natur zu verbringen. Sehen und gesehen werden ist den meisten Gästen des grobkörnigen Larvotto nördlich des Stadtzentrums von Monte Carlo wichtiger als Entspannung. Passen Sie auf, dass Sie nicht versehentlich in ein Selfie laufen…
La Plage Mala, Cap d’Ail
Das Cap d’Ail, nur eine gute halbe Autostunde vom Zentrum Monacos entfernt, darf auf einen der schönsten und beliebtesten Strände der gesamten Côte d’Azur stolz sein.
Der Plage Mala ist ebenso schwer erreichbar wie wegen seiner einzigartigen Kulisse legendär. Zu Fuß geht es über einen kleinen Pfad bis an den Strand. Für Badegäste mit eingeschränkter Mobilität ist der Ausflug daher nur bedingt zu empfehlen, Familien mit kleinen Kindern sollten den Kinderwagen ausplanen. Die Toplage der beiden Restaurants am Plage Mala spiegelt sich in den Preisen der Karte wider – alternativ ausreichend Proviant für ein Picknick einpacken.
Plage de l’Eléphant, Le Lavandou
Zwischen Saint-Tropez und Hyères liegt Le Lavandou. Juwel der Gemeinde ist der Plage de l’Eléphant, eine kleine Bucht, die zum großen Strand mit dem Namen Plage de Jean Blanc gehört. Vom Hauptstrand führt der Weg über Felsen und eine Treppe mit 100 Stufen in die (relative) Abgeschiedenheit. Glasklares Wasser für Bade- und Schnorchelfreunde und zu jeder Jahres- oder Tageszeit Fotomotive, die alle Daheimgebliebenen neidisch machen, sind die Belohnung für den Ausflug an den Plage de l’Eléphant.
La Calanque d’En-Vau, Cassis
Als Calanque werden die charakteristischen Einschnitte in die Küstenlinie bezeichnet, die vor allem rund um Marseille die Landschaft am Meer prägen.
Eine der schönsten Buchten im „Massif des Calanques“ ist die La Calanque d’En-Vau. Von Cassis aus dauert die Fahrt gut 30 Autominuten, von Marseille aus eine knappe Stunde. Der Zugang erfolgt über eine Wanderung durch die rauen Kalkfelsen, schon das ein Ereignis für sich. Alternativ ist von Marseille aus die Entdeckung per Boot möglich. An der Wasserlinie wartet zwischen den Felsen ein absolutes Kleinod, in dem sich Schnorcheln, Klippenspringen und Klettern lässt.
Plage de Pampelonne, Ramatuelle
Eine der größten Strände der Côte d’Azur und der gesamten französischen Mittelmeerküste ist der Plage de Pampelonne. Der Strand in der unmittelbaren Nähe von Saint-Tropez bietet weißen, feinen Sand und klares Wasser. Aber auch viele in der Bucht ankernde Yachten, Jetskis und Strandclubs. Das bringt Begleiterscheinungen mit sich, auf die der Strandbesucher gefasst sein muss. Wer was sehen und erleben will, ist hier genau richtig. Abgeschiedenheit wird man hier definitiv nicht finden.
Plage de Notre-Dame, Porquerolles
Die Île de Porquerolles, gelegen vor der Küste von Hyères, ist an sich schon eine Reise wert. Das I-Tüpfelchen ist der Strand der Insel, der Plage Notre-Dame.
Der Abschnitt hat seinen festen Platz in den Rankings der schönsten Strände der Côte d’Azur und taucht auch regelmäßig in Ranglisten zu den schönsten Stränden Europas weit vorn auf. Atemberaubende Umgebung (am besten mit dem Fahrrad annähern), sauberes Wasser, schattenspendende Pinien und – an südfranzösischen Stränden das vielleicht größte Plus – nicht so hoffnungslos überlaufen wie seine Geschwister auf dem Festland.
La Plage de Salis, Antibes
Beim Besuch in Antibes wird man unweigerlich auf den Plage de Salis stoßen. Das Besondere an diesem Stadtstrand ist der Blick auf die Altstadt von Antibes. Der Plage de Salis ist gut erschlossen mit nahegelegenen Parkplätzen, Umkleiden, Duschen, Rettungsschwimmern und viel Gastronomie im Umfeld. Eltern mit Kindern werden das zu schätzen zu wissen und hier gern ein paar Stunden Strandfeeling mitnehmen.
Plage de Paloma, Saint-Jean-Cap-Ferrat
Leider ist ein nur kleiner Teil dieses Strandes am Cap Ferrat kostenfrei zugänglich. Den größeren Teil nimmt ein Beach-Club ein, in dem sich gegen eine Gebühr von 25 EUR pro Gast (ein repräsentativer Preis für die „Plage privée“, die Privatstrände der Côte d’Azur) auf einer Sonnenliege entspannen lässt, man zudem gehoben dinieren kann oder von dort aus eine Schnorcheltour startet. Aber sind die besten Dinge im Leben nicht „for free“? So auch am Plage de Paloma: den Ausblick auf die Bucht von Beaulieu, das Cap d’Ail und die italienische Küste bekommt man auch vom vom öffentlichen Teil des Plage de Paloma – ganz umsonst.
Pointe de l’Aiguille, Théoule-sur-Mer
An der Westspitze des Golfe de la Napoule, vis-á-vis von Cannes auf der Ostseite, liegt der Strand Pointe d’Aiguille. Die von Felsen eingefassten insgesamt 3 Kieselstrände bieten einen herrlichen Blick auf die Îles de Lérins. Der Strand ist Teil des Parc de l’Aiguille, eines regionalen Naturparks mit einer Fläche von 7 Hektar, der sich bis zu den roten Klippen der Estérel-Berge erstreckt. Die Gegend ist ein beliebtes Wandergebiet mit vielen Naturschönheiten, was den Gang zum Strand schon zu einem Erlebnis an sich macht.
La Petite Afrique, Beaulieu-sur-Mer
Den Namen „Petite Afrique“ trägt der Strand nicht von ungefähr. Vor den Toren von Nizza zwischen Kalksteinfelsen malerisch gelegen, hat sich hier ein Mikroklima entwickelt, dass den Ort zu einem der wärmsten in Frankreich, ja ganz Europa macht. Von den außergewöhnlichen Bedingungen zeugen Bananenbäume in unmittelbarer Nähe des Strandes. Erstklassige Voraussetzungen also, um am Plage Petite Afrique ganzjährig im Mittelmeer zu baden. Außerdem: Rettungsschwimmer, Duschen, Beachclub – ein alles in allem fantastisches Gesamtpaket. Strandschuhe machen den Gang über den teils grobkieseligen Sand angenehmer.
Plage d’Estagnol, Brégançon
Nach der reinen Beurteilung durch Fotos gehört der Plage d’Estagnol zwischen Hyères und dem Cap Bénat zweifellos zu den schönsten der Côte d’Azur und der Provence. Ein Panorama aus kleinen Inseln und pittoresken Felsen, Pinien bis fast an die Wasserlinie, feiner weißer Sand und klares, türkisfarbenes Wasser. Erfahrungsberichte aus jüngster Zeit machen jedoch weniger Lust auf einen Strandbesuch: schwierige Parkplatzsituation, 10 EUR Eintritt, dichtes Gedränge, mangelnde Sauberkeit.
Plage du Cap Taillat, Ramatuelle
Eines der schönsten Fotomotive unter den Stränden der Côte d’Azur zu sein – das darf der Plage du Cap Taillat von sich behaupten. Das außergewöhnlich geformte Cap Taillat besteht aus einem kleinen felsigen Hügel, der nur durch einen schmalen Streifen Sandstrand mit der Küste verbunden ist.
Die Halbinsel ist als Naturschutzgebiet ausgewiesen und für alle, die an der sonst stark besiedelten Côte d’Azur in der Nähe von Saint-Tropez Ruhe und Naturerlebnis suchen, ein perfektes Ziel für einen Ausflug.
La plage de Portissol, Sanary-sur-Mer
Als Stadtstrand gehört der Plage de Portissol nicht zu den Top-Destinationen für Urlauber, die auf einmalige Badeerlebnisse in atemberaubender Naturkulisse aus sind. Der besondere Reiz des Strandes von Sanary-sur-Mer besteht darin, dass sich der innerhalb der Stadt zentral gelegene Sandstreifen am Meer in das gesamte Ensemble aus pittoresken Hafen und Altstadt, Restaurants und Wochenmärkten perfekt einfügt.
Für einen Sprung ins kühle Nass eignet sich überwachte Plage de Portissol allemal, vor allem an den heißen Sommertagen der Côte d’Azur. Der Sand ist fein, die Qualität des Wassers ist hoch, Algen plagen den Badenden kaum. Allerdings: die Besucher müssen sich die nur 200 Meter Strandabschnitt teilen, in der Hochsaison ist der Strand schnell voll.
Plage de Sylvabelle, La Croix-Valmer
Kleiner, feiner, vergleichsweise wilder Strand mit atemberaubendem Panorama – so lässt sich der Plage de Sylvabelle beschreiben. Etwa 20 Autominuten von Saint-Tropez entfernt liegt dieses Kleinod: Goldfarbener Sand und herrliches, klares Wasser. Der Strand profitiert von der Ausrichtung nach Süden und bleibt bei so gut wie jedem Wetter geschützt vor Wind. Die Aussicht reicht in Richtung Westen bis zu den Bergen von Calavaire-sur-mer und ostwärts bis zu den Klippen von Cap Lardier.
Der Weg zum Plage de Sylvabelle führt auf den letzten Metern über einige Stufen, am Strand selbst bietet sich dem Gast keine Gastronomie. Gute Vorbereitung empfiehlt sich, will man einen der schönsten Strände der Côte d’Azur in vollen Zügen genießen.
Mehr über den Urlaub in Frankreich:
Fotos:
Titelbild, Plage Calanque d’en vau: ghost-in-the-Shell | CC BY 2.0
Plage du Larvotto: Kurt Bauschardt| CC BY-SA 2.0
Plage Mala, Plage de Salis: acebal | CC BY 2.0 0
Calanque d’en vau: Gérard Colombat | CC BY 2.0
Plage de Notre-Dame: benjamine scalvenzi | CC BY 2.0
Pointe de l’Aiguille: Rüdiger Stehn| CC BY-SA 2.0
Plage du Cap Taillat: Tiomax80 | CC BY 2.0
Plage de Sylvabelle: s_wh | CC BY-SA 2.0