An der Atlantikküste Frankreichs reihen sich so viele Sehnsuchtsorte und -strände aneinander, dass es schwer fällt, die schönsten auszuwählen und vorzustellen.
Wir wagen dennoch den Versuch – ohne Anspruch auf Vollständigkeit, dafür aber mit umso mehr Schwärmerei. Von den Stränden rund um die Loire-Mündung geht unsere Reise in Richtung Süden über die Küste von Aquitanien bis ins Baskenland.
Schnell navigieren zu: Strände Loire-Atlantique & Vendée // Strände nahe Bordeaux & Département Landes // Strände Baskenland
Strände Loire-Atlantique & Vendée
La Plage des Bretons
Zwar nennt sich der Küstenabschnitt südlich des Yachthafens von La Turballe „Strand der Bretonen“, tatsächlich liegt das Gestade außerhalb der heutigen Bretagne, wenn auch nur um wenige Kilometer. Auf einer Länge von ca. 2 km erstreckt sich die sehr schöne Bucht aus feinem Sand.
Der Strand, auch unter dem Namen „Plage de Brebis“ bekannt, ist überwacht, verfügt über Duschen, Sanitäranlagen und einen Beachclub für Kinder. Im Ranking der Badegewässer verdient sich der Plage des Bretons jedes Jahr aufs Neue zuverlässig Bestnoten. Auch im Sommer nicht hoffnungsvoll überlaufen – eine uneingeschränkte Empfehlung.
La Baule-Escoublac
Einer der bekanntesten und größten Strände Frankreichs – das ist La Baule. Die Superlative ziehen eine Menge Feriengäste an, die in der geschwungenen Bucht nördlich der Mündung der Loire Badeurlaub machen.
Wer in La Baule Halt macht, muss sich dementsprechend auf zahlreiche andere Touristen und Begleiterscheinungen des Massentourismus gefasst machen, zum Beispiel auf an manchen Abschnitten dicht an dicht gereihte Strandhotels. Im Gegensatz zu vielen anderen Küstenorten am französischen Atlantik ist das Stadtzentrum von La Baule außerdem ziemlich unspektakulär.
Unbestreitbare Pluspunkte sind die stabilen, angenehmen Bedingungen der Bucht. Vergleichsweise ruhiges Wasser, ein sauberer, bewachter Strand, ein weitläufiger Halbkreis von 9 Kilometern für endlose Wanderungen, Gastronomie und von jedem Punkt gut erreichbare Sanitäranlagen versüßen die Badeferien. Hunde und Pferde sind in La Baule ganzjährig nicht gestattet.
Pornic
Pornic liegt südlich der Loire-Mündung, etwa eine Autostunde von Nantes entfernt an der Küste des Atlantik. Der beschauliche Ort rühmt sich einer stattlichen Anzahl von Stränden: 12 unterschiedliche Buchten und Abschnitte reihen sich in unmittelbarer Umgebung von Pornic wie Perlen an einer Kette.
Unter ihnen sind der Plage de l’Étang, der Plage de la Boutinardière und der Plage du Portmain die bemerkenswertesten. Der Plage de l’Étang liegt etwas nördlich an der Küste von Pornic, hier verteilen sich kleine Buchten mit goldgelbem Sand vor einem Hintergrund aus Pinien und Eichen.
Der Plage de la Boutinardière liegt in südlicher Richtung und ist wegen seiner Angelhütten auf Stelzen, die inmitten einiger ungewöhnlicher Felsformationen stehen, ein beliebtes Fotomotiv.
Der beste Badestrand von Pornic ist der Plage du Portmain. Dieser saubere Abschnitt bietet ausreichend Parkplätze in der Nähe und ist von in der Hochsaison Juli – August durch Rettungsschwimmern gesichert.
Saint-Jean-des-Monts
Die Gegend um den Ort Saint-Jean-de-Monts ist bekannt für ihr außergewöhnlich mildes Klima. Viele Sonnenstunden (mit die meisten in ganz Frankreich) in Kombination mit einer 8 Kilometer langen, ununterbrochenen Kette von Sandstränden machen diesen Abschnitt zu einem Highlights in der Vendée und zu einem der schönsten Strände der gesamten französischen Atlantikküste. Der Sand ist fein, die Wasserqualität hoch, die Strömung nicht zu stark – perfekte Bedingungen für einen Badeurlaub.
Als schönster Strand gilt der „La plage du Golf” in der Nähe des Badeortes Saint-Jean-des-Monts. Er trägt diesen Namen in Anlehnung an den Golfplatz am Meer, der auch als einer der schönsten in Frankreich gilt.
Die Strände sind für alle zugänglich: Familien fühlen sich am relativ flachen Wasser wohl, genauso wie Hunde (etwa am Plage de la Tonelle auf dem nördlichen Abschnitt). Nicht alle, aber die meisten der Strände sind überwacht. Außerhalb der Badesaison bietet sich die Küste rund um Saint-Jean-des-Monts für lange Spaziergänge an.
Saint-Denis-d’Oléron
Oléron ist die größte Insel an der französischen Atlantikküste. Strände hat das Eiland in allen vier Himmelsrichtungen zu bieten, als die schönsten gelten die des Badeortes Saint-Denis-D’Oléron im Norden.
Geschützt vom atlantischen Westwind weitet der Strand von Soubregeon am Rande des städtischen Campingplatzes an klaren Tagen den Blick bis zur Ile de Ré und La Rochelle. Im Gegensatz zu den benachbarten Stränden ist dieser Strand der mit dem authentischsten Naturerlebnis.
Auch der südlich von Saint-Denis-D’Oléron gelegene Plage de la Boirie ist ein schöner Sandstrand. Bei Ebbe zieht sich der Atlantik ziemlich weit zurück. Interessant sind die bunten Umkleidekabinen am Anfang des Strandes.
Strände Bordeaux & Département Landes
Cap Ferret & Bassin d’Arcanchon
Bordeaux gehört zweifellos zu den schönsten und bekanntesten Städten Frankreichs. Ca. 40 Kilometer westlich der größten französischen Stadt nahe des Atlantiks reihen sich am Cap Ferret einige ebenso schönsten und beliebtesten Strände der Westküste aneinander.
Surfen, Baden, ausgedehnte Spaziergänge: die weiten Strandlandschaften sind wegen des feinen Sandes und der vor allem im Sommer milden und stabilen klimatischen Bedingungen der perfekte Rahmen für Meerurlaub jeder Art.
Beginnend auf Höhe des Ortes Arés und der Meerenge, die den Eingang zum Bassin d’Arcachon bildet, erwarten die Erholungssuchenden auf fast 20 Kilometern Länge herrliche Strände, einige touristisch erschlossen, andere weniger belebt.
Selten brechend voll wird es auch im Sommer etwa am Plage Du Truc Vert. Der weitgehend naturbelassene Strand ist zentral auf der Atlantikseite der Halbinsel gelegen und vor allem bei Familien beliebt. Vom Plage Grand Crohot, ebenfalls am Westufer zu finden, fühlen sich wegen der ganzjährig tollen Windbedingungen Surfer angezogen. Einen speziellen Ausblick auf die weithin sichtbare Dune du Pilat, eines der eindrucksvollsten Naturereignisse der gesamten Atlantikregion genießt man von den Stränden an der südwestlichen Spitze von Cap Ferret, zum Beispiel dem Plage du Centre.
Als Urlaubsregion so reizvoll wird das Cap Ferret zusätzlich durch seine besondere Umgebung. Das Bassin d’Arcachon ist ein Naturschauspiel mit vielen geschützten Zonen für seltene Tierarten. Auf der Ostseite des Cap Ferret warten aber auch einige interessante Strände, etwa der tropisch anmutende Pointe aux Cheveaux oder der familiäre Plages des Jacquets.
Dune du Pilat
In der Region um Bordeaux nennt man die Dune du Pilat einfach „La Dune“. Die Sandformation am Atlantik ist ca. 500 Meter lang und erhebt sich bis zu 110 Meter über den Meeresspiegel. Das europaweit einzigartige Naturereignis liegt genau dort, wo der Atlantik, ein riesiger Kiefernwald, eine Bucht, eine Sandbank und eine Halbinsel aufeinandertreffen.
Am Fuß der Dune du Pilat lädt ein in der Hauptsaison bewachter Strand zum Baden ein. Man erreicht das Ufer des Atlantiks durch einen Abstieg von der Düne. Das erfordert jedoch eine gute Physis, da, insofern man nicht die Treppen benutzt, der Sand an manchen Stellen vergleichsweise tief ist. Es lohnt sich jedoch – das Panorama ist einmalig! Südlich der Düne befinden sich weitere Meeresstrände mit kostenlosen Parkplätzen, Picknickplätzen und Restaurants.
Hossegor
Eine einzigartige Strandlandschaft bietet sich dem Besucher an der Küste vor der Ortschaft Soorts-Hossegor. Ganze 7 Kilometer Strand verteilen sich an der Küste von Hossegor zwischen dem Ufer des Atlantiks und einem Gezeitensee.
Wem also die Wellen des Atlantiks zu wild scheinen, zieht sich an Plage Blanche, Plage du Rey oder Plage du Parc zurück, einen der Strände des Sees.
Der Badeort und seine weitläufigen Strände sind gepflegt, ohne mondän zu sein. Zur entspannten Atmosphäre tragen die Surfer ihren Teil bei. Die Abschnitte La Gravière und Les Culs Nus am Strand von Hossegor zählen zu den beliebtesten Spots an der französischen Atlantikküste.
Strände Baskenland
Biarritz
Biarritz ist einer der legendären Küstenorte Frankreichs. Die Stadt im französischen Baskenland gehört seit Jahrhunderten zu den Anziehungspunkten der mondänen Welt Europas. Imposante Villen, Hotels und Casinos geben Zeugnis von der Pracht des einstigen Fischerdorfes. Im Laufe der Zeit drohte immer mal wieder der Charme des Verfalls die Atmosphäre zu dominieren, nach Renovierungen von Wahrzeichen wie dem Hôtel du Palais oder dem Quai de la Grande Plage erstrahlt Biarritz aktuell wieder einmal als Perle der französischen Atlantikküste.
Berühmt ist Biarritz aber auch wegen seiner malerischen Strände und Klippen. Das Meer brandet hier wild an die Felsen, wilder als an den milderen Stränden der weiter nördlich gelegenen Départements. Wo die Steilküste feine Sandstrände eingestreut hat, eignet sich das Wasser dennoch zum Baden – zumindest in Küstennähe. Zu viel Respekt vor Wellen sollte man aber nicht haben. Die überwachten Strände ziehen aus genau diesem Grund jede Menge Surfer an, allen voran der zentral gelegene Grande Plage.
Mit seinem spektakulären Panorama aus anbrandendem Meer, pittoresken Felseninselchen vor der Küste, steilen Klippen und architektonischen Meisterwerken ist der „Große Strand“ auch das Prunkstück unter den Stränden von Biarritz. Einzige Einschränkung: abgelegen und wildromantisch ist dieser Stadtstrand nicht, bei einem Strandbesuch in Biarritz geht es vor allem darum zu sehen und gesehen zu werden.
Um alle Abschnitte kennenzulernen empfiehlt sich eine Wanderung von Nord nach Süd: beginnend am Plage de la Petite Chambre d’Armour bis zum Plage de Marbella liegen die meisten Highlights von Biarritz auf einer Tour entlang dem Meer.
Saint-Jean-du-Luz
Ein malerisches Panorama, eine von Häusern im lokalen Stil gesäumte Promenade und eine herrschaftliche Pergola aus dem frühen 20. Jahrhundert – das alles bietet der „Grande Plage“ von Saint-Jean-du-Luz. Der „Große Strand“ hat den Ort Saint-Jean-du-Luz im Rücken, eine der Sehenswürdigkeiten des französischen Baskenlandes.
Das bringt neben möglichen Abstechern in die nahegelegene Fußgängerzone und die dortigen Restaurants bzw. Geschäfte eine Reihe von Annehmlichkeiten mit sich, wie Umkleidekabinen, Cafés und die mobilen Verkaufsstände des lokalen Eisherstellers „Glaces Lopez“.
Für die Kinder besonders interessant sind die Mitmach-Attraktionen des Strandclubs. Überlassen Sie den Nachwuchs hier gern sich selbst, eigenes Aufsichtspersonal kümmert sich darum, dass den Kleinen auf Hüpfburg, Rutsche oder Schaukel nichts passiert.
Das Wasser ist hier ruhiger als an den Nachbarstränden, was der geschützten Lage inmitten einer langgezogenen Bucht zu verdanken ist. Die starken Wellen des Atlantiks brechen weitab vom Strand und machen so das Baden angenehmer als am benachbarten Plage d’Erromardie.
Hendaye
Hendaye ist der letzte Strand am Südrand der französischen Atlantikküste – und einer der schönsten. Der Fluss Bidasoa teilt Spanien und Frankreich und bildet auch für den weiten Strand von Hendaye an seinem westlichen Ende eine natürliche Begrenzung.
Wasser in ausgezeichneter Qualität, gute Bedingungen für Surfer und Schwimmer, fester Sand für kilometerlange Spaziergänge, viele Möglichkeiten für sportliche Aktivitäten und das alles bei äußerst milden Wasser- und Lufttemperaturen – was will man mehr!
Das fantastische Gesamtpaket bringt dem Strand von Hendaye regelmäßig vordere Plätze bei den Wahlen der schönsten Strände Frankreichs ein. Zuletzt kürten die Nutzer von TripAdvisor den Strand auf Platz 4.
Entdecken Sie weitere schöne Seiten Frankreichs:
Fotos: Comité Régional du Tourisme de Bretagne | © Emmanuel Berthier
La Baule: Temps & Périodes | CC BY-ND 2.0
Pornic: catherine ¨MOSINIAK-PAILLIER | Attribution-NoDerivs 2.0 Generic (CC BY-ND 2.0)
Cap Ferret: Pierre (Rennes) | Attribution 2.0 Generic (CC BY 2.0)
Dune du Pilat: Barry Marsh | Public Domain Mark 1.0
Hossegor: Gaël Chardon | Attribution-ShareAlike 2.0 Generic (CC BY-SA 2.0)
Biarritz: Yann Cœuru | Attribution 2.0 Generic (CC BY 2.0)
Saint-Jean-du-Luz: Daniel Jolivet | Attribution 2.0 Generic (CC BY 2.0)