Wann die beste Reisezeit für einen Urlaub in der Normandie ist, entscheidet sich auch, aber nicht nur am Wetter. Faktoren wie die Belegung von Ferienhäusern und Campingplätzen oder der Andrang von Besuchern an Sehenswürdigkeiten und in Restaurants spielen ebenso eine Rolle für entspannte Ferien.
Um es gleich vorweg zu nehmen: der Sommer bietet das beste Gesamtpaket für Ferien in der Normandie. Aber je nach individuellen Ansprüchen und Plänen hat auch der Herbst seine Reize. Und das Frühjahr ist sowieso immer ein Geheimtipp für die beste Reisezeit nach Nordfrankreich.
Wer schon eine Ahnung hat oder bei wem der Ferienkalender ohnehin nicht viel Spielraum gibt, findet hier die wichtigsten Argumente, um die Entscheidung für die Tour in die Normandie abzusichern. Denn eines ist sicher: früh planen und buchen erhöht die Chancen auf das perfekte Domizil.
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Reisezeit Frühjahr: März, April, Mai
Das Frühjahr ist eine vielversprechende Saison für eine Reise in die Normandie, vor allem während und nach Ostern bietet die Region einige Vorteile. Nach dem feuchten und kühlen normannischen Winter klettern die Temperaturen von Monat zu Monat. Liegt die durchschnittliche Lufttemperatur im März noch bei 7 – 8 °C, werden im April um die 9 – 10 °C erreicht und im Mai 12 – 13 °C. Strand- und Badewetter ist im Frühjahr noch nicht wirklich, die Wassertemperaturen liegen um die 8 °C im März und bis zu 13 °C im Mai.
Auch wenn das Frühjahr zu den eher trockenen Jahreszeiten zählt, muss man sich auf Niederschläge einstellen. Regen kann jedoch auch im Sommer aus den Wolken kommen (im Herbst und Winter sowieso!), weshalb wetterfeste Bekleidung immer fester Bestandteil des Urlaubsgepäcks sein sollte.
Ein großer Vorteil der Saison vor der Haupt-Reisezeit im Sommer ist der geringere Andrang an Besuchern. Beliebte Spots und Sehenswürdigkeiten der Normandie sind noch nicht überlaufen, an den weiten Stränden sind einsame Wanderungen möglich. Camper müssen wissen, dass die meisten Campingplätze frühestens im Mai öffnen.
Reisezeit Sommer: Juni, Juli, August
Die Frage: „Welches ist die beste Reisezeit für die Normandie?“ wird allgemein mit „Im Sommer“ beantwortet. Das liegt vor allem daran, dass das Wetter mitspielt. Im Juni, Juli und August urlaubt sich am angenehmsten: die Thermometer weisen für Luft und Wasser die höchsten durchschnittlichen Temperaturen auf, Niederschläge sind in der Hauptsaison am wenigsten wahrscheinlich.
Maritimes Klima prägt die gesamte Normandie. Im Sommer wird das besonders an den vergleichsweise milden Temperaturen entlang der Küste deutlich:
- Barneville-Carteret: Juni 15,7 °C, Juli 17,7 °C, August 17,8 °C
- Ouistreham: Juni 15,5 °C, Juli 17,4 °C, August 17,2 °C
- Granville: Juni 15,9°C, Juli 17,7°C, August 17,7 °C
- Le Mont Saint-Michel: Juni 15,9 °C, Juli 17,9 °C, August 17,9 °C
Aber auch im Inneren der Normandie weichen die Temperaturen nicht signifikant von denen am Ärmelkanal ab:
- Lisieux: Juni 15,6 °C, Juli 17,5 °C, August 17,3 °C
- Rouen: Juni 16,1 °C, Juli 18 °C, August 17,7 °C
- Alençon: Juni 15,8 °C, Juli 17,6 °C, August 17,1 °C#
- Evreux: Juni 15,9 °C, Juli 17,5 °C, August 17,2 °C
Baden in der Normandie: Wassertemperaturen im Sommer
Für Familien mit Kindern stellt sich eine Frage ganz besonders: Wie sind die Wassertemperaturen an den Stränden der Normandie? Die Antwort überrascht ein wenig, verheißt aber gute Aussichten für einen Badeurlaub. Zwischen der durchschnittlichen Lufttemperatur und der durchschnittlichen Wassertemperatur liegen kaum Unterschiede. Die Normandie ist eine der Regionen in Europa mit den geringsten Temperaturschwankungen sowohl innerhalb der Jahreszeiten, als zwischen Luft und Meer.
- Le Havre: Juni 14 °C, Juli 17 °C, August 18 °C
- Ouistreham: Juni 15,6 °C, Juli 18,2 °C, August 18,9 °C
- Granville: Juni 14 °C, Juli 15 °C, August 16 °C
- Le Mont Saint-Michel: Juni 14 °C, Juli 15 °C, August 16 °C
Dass der Sommer klimatisch die beste Reisezeit ist, führt zu großem Andrang – vor allem an den Stränden der Normandie. Urlauber aus Deutschland, Österreich und der Schweiz konkurrieren in der Hauptsaison mit Belgiern, Holländern und Briten um Ferienhäuser, Campingplätze und Restauranttische. Aber auch mit Urlaubern aus Frankreich.
Die Sommerferien sind den Franzosen als die große Urlaubszeit des Jahres nahezu heilig. Im Juli und August kommt das Leben in Behörden und Unternehmen weitgehend zum Erliegen, weil sich die Nation kollektiv „en vacances“ befindet. Und das am liebsten am Meer. Die Normandie nimmt in den Plänen vieler Franzosen einen besonderen Platz ein, sind die Küstenabschnitte am Kanal doch die von der Metropolregion Île de France nächstgelegenen Strände. Umso wichtiger ist es, die Reise rechtzeitig zu planen und Unterkünfte zu buchen.
Reisezeit Herbst: September, Oktober, November
Ein goldener Herbst ist in der Normandie eher unwahrscheinlich. Wenn auch der September mit durchaus freundlichen Bedingungen verwöhnen kann – die Temperaturen liegen im Mittel zwischen 12°C und 22°C, ca. 10 Regentage – gehören Oktober und November traditionell zu den regenreichsten Monaten des gesamten Jahres.
Mit dem Ende der Hauptsaison Anfang Oktober fährt die touristische Infrastruktur herunter. Viele Cafés, Restaurants und Campingplätze in den Badeorten gehen in den Winterschlaf, aber auch einige Sehenswürdigkeiten außerhalb großer Ortschaften schließen bis zum Beginn der nächsten Saison.
Ein Highlight bietet der Herbst in der Normandie dennoch. Ab September fahren die Apfelbauern auf dem Cotentin und im Pays d’Auge die Apfelernte zur Herstellung des nächsten Jahrgangs Cidre ein. Auf den Zwischenstopps einer ca. 40 Kilometer langen Cidre-Route lässt sich in den Dörfern erleben wie der berühmte Schaumwein hergestellt wird.
Ansonsten ist der Herbst die Zeit der Städtetrips. Bei Kurztrips oder verlängerten Wochenenden etwa in Rouen, Caen oder Le Havre sind Gäste weniger vom Wetter abhängig als wenn Naturgenuß an der Küste im Mittelpunkt des Urlaubs stehen sollen. Besuchermagneten wie Museen haben auch in der kühlen Jahreszeit geöffnet. Und auch die berühmteste Sehenswürdigkeit der Normandie, der Mont Saint-Michel mit der eindrucksvollen Abteikirche als Zentrum ist ganzjährig geöffnet.
Reisezeit Winter: Dezember, Januar, Februar
Die gute Nachricht zuerst: im Winter gibt es in der Normandie eine extrem geringe Wahrscheinlichkeit auf Temperaturen unter Null. Das war es aber auch schon. Zwischen Dezember und Februar ist viel Regen vorprogrammiert. Allein im Januar muss man im Mittel mit bis zu 18 Tagen Niederschlag rechnen. Bleibt der Regen aus, liegt oft Nebel über der Küste und dem Land. Dazu gibt es frische Temperaturen zwischen 4°C und 10°C.
Einen unschätzbaren Vorteil bietet der Winter. Wem das ungemütliche Wetter nichts ausmacht, hat Natursehenswürdigkeiten wie Strände oder die Berge der Normannischen Schweiz weitgehend für sich allein. Frei nach dem Motto: Es gibt kein schlechtes Wetter, nur unzureichende Bekleidung. Man muss mit anderen Worten hartgesotten sein, damit der Winter die beste Reisezeit für einen Trip in die Normandie ist.
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