In der bretonischen Hauptstadt liegt einer der schönsten Parks in ganz Frankreich: der Parc du Thabor. Mit einer Fläche von 10 Hektar ist der Parc du Thabor die grüne Lunge von Rennes. Obwohl die Farbe grün nur eine von vielen ist, die zahlreichen Blumen und exotischen Pflanzen lassen den Thabor bunt erblühen.
Vor allem auf den Anlagen rund um die Orangerie können die Besucher das ganze Jahr über preisgekrönte Gartenkunst bewundern. Im vergleichsweise milden Klima von Rennes gedeihen verschiedene Arten von Rosen, Dahlien, Chrysanthemen und natürlich Hortensien. Riesige Lärchen, Gingkos und Zedern breiten die Äste schützend über gepflegte Wiesen.
Geschichte des Parks
Die Geschichte des Parks, der seinen Namen einem Fels im See Genezareth verdankt, beginnt als Klostergarten der Benediktiner-Abtei Saint-Melaine. Ab 1720 ist das Gelände Teil des bischöflichen Sitzes, im Zuge der Revolution fällt der Garten 1793 wie aller Kirchenbesitz in die Hände des Staates.
Kurz darauf widmet die Stadt Rennes den Bischofspalast in eine botanische Schule um, zu der ein Botanischer Garten entsteht. 1866 erhielt der deutschstämmige Landschaftsarchitekt Denis Bühler den Auftrag, den mittlerweile durch Zukäufe erweiterten Garten umzugestalten. Er entwirft den Landschaftsgarten, der auch heute noch Herzstück der ausgedehnten Anlage ist.
Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts kommen nach Plänen des Architekten Jean-Baptiste Martenot Gewächshäuser, eine Voliere, die Orangerie und der Musikpavillon hinzu. Der Parc du Thabor erhält somit sein heutiges Aussehen, später lediglich ergänzt durch einen Wasserfall und verschiedene über den Park verteilte Skulpturen.
Pause machen im Parc du Thabor
Heute ist der Parc du Thabor Sehenswürdigkeit und Oase von den übrigen touristischen Highlights in einem. Von den übrigen Attraktionen in Rennes im historischen Zentrum der Stadt liegt der Park etwa eine Viertelstunde Fußweg entfernt, die nächste Metro-Station ist „Sainte-Anne“. Selbst an einem Sonntag, wenn auch die Bewohner von Rennes ihren Park genießen möchten, stören sich die Besucher in der weitläufigen Anlage kaum.
Wer nicht nur ungestört sein will, sondern auch etwas essen möchte, der kann im Restaurant der Orangerie einkehren. Aber auch für ein Picknick bietet der Parc du Thabor ein ideales Fleckchen. Besucher sollten wissen, dass man die Decke auf den Grünflächen nicht ausbreiten sollte. Tut man es doch, droht eine tadelnde Ermahnung der Parkwächter.
Eine besondere Empfehlung ist der Parc du Thabor für Familien mit Kindern. Eine Voliere, ein Wasserfall und ein Kinderspielplatz sorgen für die willkommene Abwechslung auf dem Bummel durch die Hauptstadt der Bretagne.
Foto: Stefi 123 | Wikimedia Commons | CC BY SA 3.0
Plan: Abujoy | Wikimedia Commons | CC BY-SA 2.5