Jean-Luc Bannalec hat mit seinem Kommissar Dupin den Bretagne-Krimi auf der Lektüreliste der deutschen Fans eingeführt. Der Ruhm als „Erfinder“ dieser Gattung gebührt jedoch einem echten Bretonen: dem Autor Jean Failler.
1998 erschien der erste Fall rund um die Kommissarin Mary Lester, in Frankreich sind die Krimis von Jean Failler schon lange kein Geheimtipp mehr. 7 der „roman policier“ wurden vom französischen Fernsehen verfilmt, bis 2016 sind 44 (!) Krimis aus der Feder von Jean Failler erschienen. Vor so viel Eifer müsste selbst Jean-Luc Bannalec, der seinen Detektiv seit 2010 immerhin 6 Fälle hat lösen lassen, seinen Hut ziehen.
Der gebürtige Bretone Failler bringt eine besondere Authentizität in seine Romane ein: Als Sohn eines Fischhändlers, der sein ganzes Leben in der Bretagne gelebt und gearbeitet hat, nimmt man ihm die präzisen, aber nicht ausufernden Schilderungen der Landschaft und Kultur bereitwillig ab.
Exkursionen zu den kulinarischen Besonderheiten oder in die Legendenwelt der Region gibt es nur am Rande, in den Bretagne Krimis von Jean Failler steht die Story immer Vordergrund. Dennoch lernt man nebenbei viel über die Region. Ihre Fälle führen Mary Lester durch die gesamte Bretagne. Vannes, Huelgoat, La Brière – jeder seiner Romane spielt an einem anderen Ort.
Bisher sind zwei Krimis von Jean Failler auf Deutsch erschienen.
Die Brücken von Lorient: Mary Lesters erster Fall
In ihrem ersten Fall ist Mary Lester noch Anwärterin auf eine Stelle als Kommissarin. Aus Unterforderung und Langeweile schafft sich die Ermittlerin ihren Fall selbst.
Angesichts einer am Flußufer aufgefundenen Leiche, einem stadtbekannten Trinker und Landstreicher aus Lorient, gehen ihre Kollegen nicht von einem Gewaltverbrechen aus. Wie alle guten Kommissare vertraut Mary Lester der augenscheinlichen Erklärung nicht und geht der Sache tiefer auf den Grund.
Mehr darf hier zur Story nicht verraten werden, schließlich ist der Band nur 136 Seiten dick. “Die Brücken von Lorient: Mary Lesters erster Fall” sind als E-Book oder erhältlich.
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Der bretonische Bogenschütze: Mary Lesters zweiter Fall
Mary Lesters zweiter Fall „Der bretonische Bogenschütze“ spielt in ihrer Heimatstadt Quimper. Wieder bringt ein Landstreicher die Ereignisse ins Rollen. Der Mann, den sie in einem Bistro kennenlernt, berichtet seine Version eines ungeklärten Mordfalles.
„Der bretonische Bogenschütze: Mary Lesters zweiter Fall“ ist kein typischer Krimi, da die Kommissarin nur den Gehalt der Erzählung prüft, ohne selbst ins Geschehen einzugreifen. Der Spannungsbogen ist im zweiten Krimi von Jean Failler nicht sehr ausgeprägt, die schmale Geschichte bezieht ihren Reiz eher von den spleenigen Figuren und der vermittelten Stimmung.
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