Plougastel-Daoulas: Heimat einer bretonischen Spezialität

Die Gemeinde Plougastel-Daoulas liegt südöstlich von Brest gegenüber der Halbinsel Crozon. Von Brest getrennt wird Plougastel durch das Mündungsgebiet des Flusses Élorn, grandios verbunden ist der Ort mit der Großstadt in der nördlichen Finistère über die Pointe d’Iroise. Diese weithin sichtbare Brücke ähnelt der Pont d’Normandie und ist die drittgrößte ihrer Bauart in ganz Frankreich. 

Im Gegensatz zu anderen Gemeinden direkt am Meer ist Plougastel-Daoulas nicht mit weiten Stränden gesegnet. Dafür rühmt sich der Ort neben einem bemerkenswerten Kalvarienberg einer ganz besonderen Spezialität, die im Sommer auf nahezu allen Märkten der Bretagne zu finden ist.

Den köstlichen Erdbeeren aus Plougastel und ihrer Tradition ist im Ort sogar das „Musée de la Fraise et du Patrimoine“ namentlich gewidmet. Im kleinen, feinen Museum in der Mitte des Ortes geht es dann jedoch hauptsächlich um regionale Geschichte, in der die Erdbeere zumindest eine wichtige Rolle spielt und vielen Stellen leuchtend in den Ausstellungsräumen auftaucht.

Größte Sehenswürdigkeit: Der Kalvarienberg der Kirche Sainte Pierre

Direkt neben dem Erdbeer- und Heimatmusem ist mit dem Monument vor der Kirche Sainte Pierre einer der schönsten Kalvarienberge der Bretagne zu bestaunen. Auf dem Sockel befinden sich 181 Statuen, die 28 biblische Szenen aus dem Leben Jesus Christus darstellen. Wie bei allen Monumenten dieser Art sind die detailreichen Szenen entgegengesetzt des Uhrzeigersinns zu lesen.

Es sind aber auch typisch bretonische Legenden in den Stein des 1604 fertiggestellten Kalvarienberges gehauen, etwa die von Katel Gollet. Die Geschichte des Mädchens sollte all jenen jungen Bretoninnen zur Abschreckung dienen, die ein Leben außerhalb der strengen Moralvorstellungen der katholischen Kirche interessant fanden. Der Sage nach verschmähte Katel Gollet ihre Bewunderer und wollte nur einen solchen zum Mann nehmen, der mit ihr die Nächte durchtanzte. Keiner der potentiellen Bräutigame konnte es im Tanz mit ihr aufnehmen, bis sie im Teufel höchstpersönlich ihren Meister fand. 

Am Wasser

Feine Sandstrände sucht man an der Küste von Plougastel-Daoulas vergebens. Abschnitte wie der Plage de Larmor, Grève de Kerdreïn oder der Plage des galets d’Armorique sind zwar dem Namen nach Strände, aber kieselig und eher nicht für das pure Bade- und Strandvergnügen geeignet.

Umso besser ist die Gegend auf einer Wanderung am Meer zu entdecken. Vor allem die nordöstliche Seite der Landzunge, auf der das Gemeindegebiet liegt, ist empfehlenswert. Auf der Höhe des Ortes Plougastel-Daoulas führt ein Wanderweg an der Küste entlang bis zur Pointe Armorique. Auf gut 8 Kilometern geht es vis-à-vis von Brest, das auf der anderen Seite des Meeresarms zu sehen ist, zur windigen Landspitze. Es bieten sich einige herrliche Aussichten, die schönste jedoch direkt um die Pointe herum.

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Karte Plougastel-Daoulas

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Foto: Comité Régional du Tourisme de Bretagne | © Martin Viezzer