Felsige Gezeitenlandschaften, endlose Sandstrände und ein berühmter Leuchtturm – Penmarc’h versammelt die herrliche Vielfalt der Bretagne auf wenigen Quadratkilometern. Penmarc’h liegt in der Cornouaille unweit von Quimper und der Pointe du Raz, der Name bezeichnet eine Gemeinde, zu der die Orte Penmarch-Bourg, Saint-Guénolé, Kérity und Saint-Pierre gehören.
Die Felsen von Saint-Guénole
Der Hafen von Saint-Guénolé, dem Hauptort an der Küste von Penmarc’h hatte einst eine hohe Bedeutung für den Fischfang in der Region. Wenn die Glanzzeiten auch Geschichte sind, bringen die Kutter und Boote pro Jahr beachtliche immer noch beachtliche 14.000 Tonnen Fisch in den Hafen.
Abgesehen von der Auktionshalle, in der ein Großteil des Fangs versteigert wird, geht es im Ort Saint-Guénolé die meiste Zeit des Jahres recht geruhsam zu. Eine Ausnahme bilden die Sommermonate, wenn Touristen in den Ort strömen, um die beiden Highlights der Gegend zu besuchen.
Die Felsen von Saint-Guénolé gehören zu den beeindruckendsten Sehenswürdigkeiten von Penmarc’h. Der Küstenabschnitt, an dem Les Rochers de Saint-Guénolé ihre raue Schönheit entfalten, beginnt nördlich des Hafens und erstreckt sich bis zum Strand von Pors Carn. Sehenswertester Punkt ist der Roche du Préfet.
Die schroffen, phantastischen Formationen und das Farbenspiel des Meeres in den Schluchten und Spalten ziehen viele Gäste an. Aber Vorsicht: das Meer trifft vor allem bei stürmischem Wetter mit besonderer Wucht auf die Felsen. Das ergibt ein herrliches Schauspiel schäumender Wellen, die Gischt macht die Steine aber auch schwer berechenbar. Klettereien in den „Rochers fantastiques“ sind nicht ungefährlich und an manchen Stellen ausdrücklich verboten.
Phare d’Eckmühl: Einer der bekanntesten der Bretagne
An der Pointe de Penmarc’h ragt der Phare d’Eckmühl in den bretonischen Himmel. Die Küste vor Penmarc’h ist felsig und unberechenbar, ein Signal war notwendig, um vor allem die Boote der in den wichtigen Hafen von Saint-Guénolé einlaufenden Fischer zu schützen.
Noch heute sendet der 1897 in seiner jetzigen Form eingeweihte Turm Licht aus – mittlerweile allerdings vollautomatisch. Der Bau ist mit 65 Metern der höchste Leuchtturm in ganz Frankreich, im weltweiten Ranking nimmt der Leuchtturm Platz 15 ein.
Besuchern steht der Leuchtturm zur Besichtigung offen, Tickets kosten 2,50 EUR für Erwachsene bzw.1 EUR für Kinder. Ist die Eintrittskarte gelöst, warten 307 Stufen bis zur Aussichtsplattform. Der Aufstieg lohnt sich: ein herrlicher Blick über die Küstenlandschaft entschädigt für alle Anstrengungen.
Wer den Turm besichtigen möchte, sollte sich auf Andrang einstellen. Der Phare d’Eckmühl gehört zu den Top 5 der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten in Finistère. In der besten Reisezeit zwischen Juni und September täglich von 10:30 bis 12:00 Uhr sowie von 14:30 – 17:30 Uhr. In den Nebensaisons hängt es vom Wetter ab. Ist es nicht allzu stürmisch und regnerisch gelten von Oktober bis Mai die gleichen Öffnungszeiten.
Die Strände Pors Carn und La Torche
Nach den rauen Felsen der Rochers de Saint-Guénolé öffnet sich der weite Strand von Pors Carn, der genau genommen schon nicht mehr zu Penmarc’h gehört. Das ganze fantastische Panorama bietet sich vom Aussichtspunkt „Pointe de la rue des Flots“.
Nach einem Abschnitt, der unter Naturschutz steht, erstreckt sich ein weites Stück, das flach ins Meer fällt. Der besondere Reiz des Strandes Pors Carn besteht in seiner Wildheit und weitgehenden Unberührtheit. Bei Ebbe beträgt seine Breite etwa einen halben Kilometer reinen feinen, praktisch algenfreien Sandes.
Der Strand ist wegen der stets frischen Brise, die hier vom Meer vor der Finistère an Land weht, vor allem für (Kite-) Surfer ein echtes Eldorado. Auch für Familien empfiehlt sich der Pors Carn, wenn auch das Baden nicht überall gestattet ist.
Fotos: Comité Régional du Tourisme de Bretagne | © Donatienne Guillaudeau