Das etwa 20 Kilometer von Brest entfernte Le Conquet wirkt auf der Landkarte vergleichsweise unscheinbar, ist jedoch bei genauerer Betrachtung ein bemerkenswerter Ort und vielversprechendes Ziel sowohl für einen Urlaub als auch für einen Tagesausflug. Zum einen ist Le Conquet als Fährhafen zur Überfahrt nach Ouessant und zur Île Molène für Besucher der beliebten Inseln Startpunkt zu einer ganz besonderen (Schiffs-)Reise. Zum anderen bieten das Städtchen und seine Umgebung mit Halbinsel, Leuchtturm und einem herrlichen Strand charakteristische Facetten der Finistère, die sich hier auf wenig Fläche verteilen und bequem erwandern lassen.
Die schönsten Seiten des beschaulichen Le Conquet selbst finden Besucher direkt am Wasser. Als Ausgangspunkt eines Spazierganges eignet sich die Pointe Sainte Barbe. Auf dem Parking Le Conquet lässt sich das Auto abstellen, dann geht es vorbei an den Anlegeplätzen für die Fähren in nördlicher Richtung weiter über die Hafenanlagen entlang bis zum Vieux Port. Der „Alte Hafen“ ist ein echtes Postkartenmotiv. Übrigens: Am Rande dieser Strecke liegt mit dem „La Passerelle“ ein empfehlenswertes Lokal.
Sehenswürdigkeiten von Le Conquet – Presque’île Kermovan mit Leuchtturm
Vom Vieux Port aus sind es nur wenige Schritte bis zu einer schmalen Fußgängerbrücke. Die Brücke führt auf die nördliche Seite des sogenannten Ria von Le Conquet, eines fjordähnlichen Meeresarmes, dessen Wasserstand von den Gezeiten abhängt. Drüben angekommen geht es linkerhand weiter auf die Halbinsel Presque’île Kermovan mit dem gleichnamigen Phare de Kermovan.
Gute zwei Kilometer Wanderung stehen an, bevor man dem Leuchtturm nahe gekommen ist. Vor allem die letzten paar hundert Meter sind spektakulär, wenn sich der Blick schon von den Klippen auf das Iroise-Meer rings um den Leuchtturm weitet. An klaren Tagen ist am Horizont die Île Molène zu sehen und mit ein wenig Glück tummeln sich Wale in den Fluten.
Da der Leuchtturm Teil der alten, Besuchern nicht gestatteten Befestigungsanlage Fort de Kermovan ist, lässt sich auf dem Landweg nicht ganz bis zur am weitesten westlich gelegene Signalanlage Kontinentalfrankreichs vordringen. Es ist jedoch möglich, bei Ebbe über die Felsen am Ufer zu gehen und so ganz bis zum Fuß des Turms zu gelangen. Besteigen lässt sich der Leuchtturm jedoch auf keinen Fall.
Das muss aber auch gar nicht sein, schließlich sind die Aussicht auf Le Conquet im Süden und die offene See auch so atemberaubend. A propos: so schön der Phare de Kermovan und die Halbinsel bei Sonnenschein sind, so ungemütlich kann es bei Wind und Wetter sein. Die Elemente treffen hier vom Ozean kommend ungebremst auf das Festland, wetterfeste Kleidung ist also ein Muss.
Plage de Blanc Sablons
Nördlich der Halbinsel erstreckt sich mit dem Plage de Blanc Sablons der größte Strand der Umgebung. Von Le Conquet aus sind es nur etwa 500 Meter Fußweg, wer eigens anreist kann das Auto auf einem der großen Parkplätze hinter dem Strand abstellen. An einem der nördlichen Strandzugänge liegt ein Parkplatz mit einem eigenen Stellplatz für Wohnmobile.
Der Strand ist so gut wie nie voll, zwischen Mitte September und Mai passiert es nicht selten, dass man als Besucher auf dem 1,5 Kilometer großen Abschnitt vollkommen allein mit Meer und Sand ist. Die großen Wellen und gute Windverhältnisse machen den Strand für Surfer interessant, die Umgebung mit den vielen Küstenwegen zum Wandern. Wer auf der Suche nach dem echten Bretagne-Erlebnis ist, der Abgeschiedenheit und dem Kontakt mit den Elementen ist hier goldrichtig.
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Fotos: Comité Régional du Tourisme de Bretagne | © Eugénie Ragot