Die Île-d’Arz darf auf eines der vielleicht besten Gütesiegel für eine Insel stolz sein – den Beinamen „Insel der Kapitäne“. Wenn sich im 19.Jahrhundert auf diesem Eiland im Golf von Morbihan die vielgereisten Seemänner der französischen Marine bevorzugt zur Ruhe gesetzt haben, muss es sich um eine ganz besondere Insel handeln.
Damals wie heute finden Besucher die Île-d’Arz im Herzen des Golfes von Morbihan. Fähren setzen von den meisten Häfen im Golf von Morbihan über (z.B. von Vannes, Port Navalo oder Locmariaquer) und legen an der äußersten Nordspitze der Insel an. Befördert werden nur Menschen und Fahrräder, Autos dürfen nicht auf die Île-d’Arz.
Während der besten Reisezeit bringen die Fähren mehrere hundert Gäste täglich auf die Insel. Wie auf der Schwesterinsel Île-aux-Moines ist auch hier der Tourismus die Haupteinnahmequelle der ca. 250 dauerhaften Inselbewohner. Im Vergleich zur ziemlich genau gleich großen Île-aux-Moines im Westen ist die Île-d’Arz authentischer.
Die Natur auf der milden Insel ist ursprünglicher, der Mensch hat hier kaum in die Flora eingegriffen. Zu erleben ist die Insel am besten auf dem Küstenwanderweg – bei einer Wanderung oder Radtour (Fahrräder lassen sich vor Ort nach der Landung ausleihen). Eine komplette Umrundung der Insel bedeutet eine Tour von ca. 17 Kilometer.
Sehenswürdigkeiten und Strände der Île-d’Arz
Wer sich für eine Tour entgegengesetzt des Uhrzeigersinns entscheidet, begegnet allen Sehenswürdigkeiten der Île-d’Arz.
Plage de la Falaise
Fast unmittelbar nach dem Ausstieg aus der Fähre wartet auf der Île-d’Arz der Plage de la Falaise. Der langgezogene Strand liegt direkt an der Straße in das Innere der Insel. Das schmälert den Reiz etwas, genau wie die Tatsache, dass sich hier bei Ebbe nicht Baden lässt. Für einen schönen Spaziergang zu allen Gezeiten ist der Plage de Falaise jedoch ein Tipp. Der einzige Campingplatz der Insel „Les Tamaris Camping“ liegt direkt hinter dem Plage de Falaise.
Die Gezeitenmühle Moulin à Marée de Berno
Eine gute Viertelstunde von der Bootsanlegestelle entfernt, steht mit der Moulin à Marée de Berno eine funktionierende Gezeitenmühle. Der Mechanismus der Mühle ist ziemlich einleuchtend: zwischen zwei dem Meer und dem Wasserbecken Étang de Moulin gelegen, treibt die Kraft der Gezeiten das Mahlwerk an.
Bis ins Jahr 1910 war die Mühle in Betrieb, bevor sie Stück für Stück verfiel. In jüngster Zit wurde die Moulin à Marée de Berno von einer Freiwilligen wieder liebevoll restauriert. Heute können Wanderer, die auf dem schmalen Damm zwischen der Île-d’Arz und der vorgelagerten Insel mit der Landspitze Pointe de Berno unterwegs sind, kostenlos einen Blick ins Innere der Mühle werfen.
Plage de Brouhel
Der Plage de Brouhel ist der schönste Strand der Insel. Dorthin zu gelangen verlangt seinen Preis, der Strand liegt an der Südspitze Pointe de Liouse und ist von der Fähre etwa dreieinhalb Kilometer entfernt. Neben der Abgeschiedenheit verleihen die exzellenten Badebedingungen und das Pinienwäldchen dem Plage de Brouhel seine besonderen Reize.
Das „Weingebiet„
In der Cidre-Region Bretagne reift nicht an vielen Stellen Wein. Die Île-d’Arz ist eine solche Ausnahme. Vom Wanderweg an der Ostküste aus lassen sich die Reben des Vignoble Coteaux de Lious bestaunen.
Plage de Rudevent
Das Inselchen Pointe de Bilhervé und die Île-d’Arz verbindet als schmaler Streifen der Plage de Rudevent. Der Name benennt, worauf man sich an dieser Stelle im Osten der Insel einstellen muss: „rauer Wind“. Wem das nichts ausmacht, findet im Wasser gute Bedingungen zum Baden.
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Karte Île-d’Arz
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Foto: Comité Régional du Tourisme de Bretagne | © Loic Kersuzan