Fougères ist mit seiner beeindruckenden Burg einer der Besuchermagneten der Bretagne. Das mittelalterliche Château, gelegen auf einem Felsen über dem Fluss Nançon, überragt mit seinen massiven Mauern und den wuchtigen Türmen die Stadt Fougères. Doch Fougères ist mehr als alter Stein. Die Geschichte von Burg und Stadt sind eng mit dem Schicksal der unabhängigen Bretagne verknüpft.
Fougères liegt östlich von Rennes und damit unmittelbar an der bis ins 15. Jahrhundert bestehenden Grenze zwischen der Bretagne und Frankreich. Hier eine Festung zu bauen, war für die Bretonen spätestens eine Notwendigkeit, seit die Könige von Frankreich ab dem 12. Jahrhundert ein Auge auf die Bretagne geworfen hatten. Über die Jahrhunderte wurden die Befestigungen in kriegerischen Auseinandersetzungen immer wieder vernichtet, wieder aufgebaut und ausgebaut.
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Wer die Burg besucht, erfährt alle Details zur Geschichte des Château, über die Blütezeit der Stadt und zu den Legenden aus den Wäldern rund um Fougères. Alles Wissenswerte zu einer der größten und am besten erhaltenen mittelalterlichen Burgen Europas bereiten multimediale Ausstellungen mehrsprachig auf. Ein Audio-Guide ist im Eintrittspreis (Erwachsenen: 8,50 EUR, Kinder: 5 EUR, Familien: 22 EUR) inbegriffen.
Ein Spaziergang durch Fougères
Die Burg ist die alles bestimmende Sehenswürdigkeit von Fougères. Nicht weniger reizvoll ist die Stadt mit dem historischen Zentrum und den Parks. Am bequemsten erlebt man die Stadt aus den Waggons der motorisierten Touristenbahn, die durch die Straßen rollt. Intensiver ist das Erlebnis jedoch auf einem Spaziergang durch Fougères. Die hier beschriebene Wanderung führt über gute 5 Kilometer durch die Stadt. Absolvieren Sie die gesamte Strecke oder suchen sich Teilstücke heraus.
Die Tour beginnt am Place Pierre Symon (nordöstlicher Teil des Schlosses) und führt entgegengesetzt des Uhrzeigersinns einmal um die Schlossanlage herum. Der Wanderer schlägt den Weg in Richtung Norden ein. Linkerhand liegt ein Wasserbecken vor den Mauern des Château, rechts die Nançon. Über eine kleine Brücke geht es auf den Place Raoul II., benannt nach einem bretonischen Grafen aus dem 12. Jahrhundert. Raoul verteidigte die erste Burg Fougères gegen englische Truppen, bis die Briten die alte Befestigung 1166 zerstörten.
Vom Place Raoul II. aus geht es links in den Boulevard Jacques Faucheux. Wechseln Sie die Straßenseite und biegen Sie in die kleine Ruelle des Anglais ein. Die Straße mündet in einen Weg zu einem Park, dem Rocher Coupé. Der Rocher Coupé, ein ehemaliger, jetzt mit Wasser gefüllter Steinbruch, gehört zu schönsten Grünanlagen von Fougères. Umrunden Sie den Teich hoch auf den Klippen einmal.
Durch den mittelalterlichen Stadtkern von Fougères
An der südwestlichen Ecke des Parks kreuzt die Wanderung bei einem Kreisverkehr erneut den Boulevard Jacques Faucheux / Boulevard de Bliche. Auf der anderen Seite geht es durch die Rue Charles Peguy, bis der Weg links in den Chemin de la Vigne abbiegt. Nach wenigen Metern folgt eine weitere Abbiegung (dieses Mal nach rechts) in die Avenue des Poètes, dann in die Rue Jacques Prévert (nach rechts).
Kurz hinter einem weiteren Rechtsknick liegt zwischen zwei Pavillons der Eingang zu einem Feldweg. Dem Pfad folgen, optional mit einem Abstecher auf einen Aussichtspunkt (über eine Treppe erreichbar).
Von dort aus sieht man das Schloss von Fougères und die Türme der Kirchen Saint-Sulpice sowie Saint-Léonard. Die Kirche Saint-Sulpice ist der nächste Punkt der Wanderung, ein Abstecher in den spätgotischen Bau ist optional. Liegt die Kirche auf der linken Seite, biegen Sie rechts auf die Rue Lusignan und folgen der Straße, bevor diese einen scharfen Knick nach rechts beschreibt.
Vorbei geht es durch das mittelalterliche Viertel rund um den Place du Marchix an einer Crêperie bevor die Straße zur Rue de Savigny wird. Nach wenigen Metern sehen Sie das Haus Savigny, ein auffälliges, aufwändig restauriertes Haus.
Parallel zur Rue Savigny verläuft die Nançon. Queren Sie den Fluss auf einer der beiden Brücken linkerhand, biegen auf der anderen Seite nach links ab und folgen der Nançon bis zu einer alten Waschstelle am Wasser. Hier scharf nach rechts in die Rue des Vallées von Fougères gehen und der Straße folgen.
Nach einigen hundert Metern steigt die Straße an – es geht nun in die Oberstadt von Fougères. Am höchsten Punkt der Steigung angelangt die Rue Porte Saint Léonard nehmen. Das Eingangstor des öffentlichen Gartens erscheint ein paar Meter weiter, hier lohnt ein Abstecher. Betreten Sie die Balustrade des Gartens, um von dort aus ein weiteres Panorama auf die Burg von Fougères zu genießen.
Von Saint Léonard zurück zum Schloss
Zurück auf der Rue Porte Saint Léonard geht es links weiter zur Kirche Saint-Léonard, einem großen, neogotischen Sakralbau. Wer nach der bisherigen Wanderung Lust und überschüssige Energie hat, dem bietet sich der Glockenturm als Aussichtspunkt. Der Rundgang lässt Saint-Léonard hinter sich und führt in die Rue Nationale. Auf dem langen folgenden Abschnitt durch das Zentrum von Fougères reihen sich etliche Restaurants, Crêperien und Bars.
Neben dem Kommerz bietet die Rue Nationale mit dem Musée Emmanuel de la Villéon (Kunst) und dem Atelier-Musée de l’Horlogerie (Uhrmacherei) zwei kulturelle Highlights. Folgen Sie der Straße immer weiter, bis Sie zur Touristeninformation gelangen. Biegen sie rechts ab und entscheiden Sie sich: Entweder Sie gehen hinter dem Theater links in die Rue de la Pinterie und folgen der Straße bis zum Place Pierre Symon, dem Ausgangspunkt der Tour. Oder Sie machen einen Umweg über die Rue Porte Roger, dann links in Richtung Burgturm Tour Montfromery und die Ruelle des Vaux. Vorteil des Umweges: Von hier aus haben Sie einen schönen Blick in das Tal und auf die Nançon.
Karte Fougères
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Foto: Comité Régional du Tourisme de Bretagne | © Yanick Le Gal