Musik aus der Bretagne: 8 bretonische Lieder

Bretagne Musik
Musik mit dem bretonischen Dudelsack „Binioù“

Eine althergebrachte Sprache, besondere Symbole, eigene Feste: Die Bretonen blicken stolz auf kulturelle Traditionen, die sie vom übrigen Frankreich abheben. Wichtiger und populärer Ausdruck der bretonischen Kultur ist die Musik. Auf den Fest-noz der Region gespielt, am Rande von Märkten und in den regionalen Radiostationen erklingen ganz eigene bretonische Lieder. Was bretonische Musik von französischen Chansons unterscheidet, wird schon nach den ersten Takten klar.

Die keltischen Wurzeln sind nicht zu überhören. In vielen Arrangements typischer traditioneller Weisen werden Instrumente verwendet, die wirklich einzigartig sind: die bretonische Bombarde, die traditionelle „Binioù“ (eine Art Dudelsack), Harfen, Schalmeien und Violinen. Meist intonieren die Interpreten alte Volkslieder, viele bedienen sich dabei der bretonischen Sprache.

La Bretonelle hat eine Auswahl zusammengestellt, die das energiegeladene der Musik aus der Bretagne bestens widerspiegelt. Der Soundtrack für den Urlaub in der Bretagne?

Nolwenn Leroy: La jument de Michao

An Nolwen Leroy kommt man nicht vorbei, wenn es um Musik aus der Bretagne geht. Der Chanson „La jument de Michao“ stammt von ihrem Hit-Album „Bretonne“. Darauf zeigt sie eine beeindruckende Bandbreite: bretonische Volkslieder, Popsongs, Folksongs und geistliche Lieder singt sie auf englisch, französisch, bretonisch und gälisch.

Alan Stivell: Son Ar Chistr

Alan Stivell ist der Grandseigneur des traditionellen bretonischen Chansons. Der Interpret wuchs in Morbihan auf und erwarb sich große Verdienste um die Bewahrung des keltisch-bretonischen Liedgutes. Die Melodie von „Son ar chistr“ dürfte jedem bekannt sein. Das „Lied vom Cidre“ wurde 1929 geschrieben und seitdem von Alan Stivell und Bands nahezu aller Richtungen aufgegriffen.

Alain Stivell: Tri Martolod

Nochmal Alain Stivell: Mit „Tri Martolod“ intoniert der Barde eines der bekanntesten Volkslieder der Bretagne. Zunächst dreht sich der „chanson du patrimoine“ um drei junge Matrosen. Die Protagonisten verlassen ihre Heimat und lassen sich von den Winden des Meeres an die Ufer der Neuen Welt tragen. Im zweiten Teil des Liedes berichtet einer der Matrosen, wie er an Land eine junge Frau trifft, mit der er verlobt ist und wie sie sich trotz ihrer Armut ein Leben aufbauen wollen.

Gérard Delahaye: Farine de froment, farine de ble noir

Um das Glück auf der anderen Seite des Atlantiks geht es auch in „Farine de froment, farine de ble noir“ des Liedermachers Gérard Delahaye. In diesem Kinderlied sind es drei Bigoudéne – Bretoninnen mit der traditionellen Turmhaube – die es nach New York verschlägt. In Big Apple eröffnen die Drei eine Crêperie. Der Erfolg der bretonischen Spezialitäten ist überwältigend, in Schlangen stehen die New Yorker an und lassen für die leckeren Crêpes sogar ihre geliebten Hamburger links liegen. „Farine de froment, farine de ble noir“ ist ein fantastisches Lied des humorvollen Interpreten aus Morlaix.

Tri Yann: Dans les prisons de Nantes

„Tri Yann an Naoned“, oder kurz „Tri Yann“, gehören seit ihrer Gründung Anfang der 70er Jahre zu den bekanntesten Vertretern bretonischer Folkmusik. Die “Drei Yanns aus Nantes” leben die keltische Kultur nicht nur in ihren Liedern: Das Logo zeigt ein keltisches Symbol und die Musiker tragen bei ihren Auftritten stets traditionelle Bekleidung.

Les Marins d’Iroise: Santiano

„Les Marins d’Iroise“ sind ein Männerchor aus Brest. Die Seemänner haben die klassischen Seemannslieder in ihrem Repertoire, kombinieren in einigen Stücken aber auch keltische Klänge in die Lieder. „Santiano“ heißt der Shanty, den sie hier zu Gehör bringen. Natürlich stilecht in Matrosenhemden und auf einem Boot.

Anton Valéry: La Paimpolaise

Entstanden ist das Seemannslied Ende des 19. Jahrhunderts in Paris, große Popularität erlangte „La Paimpolaise“ in den 1920er Jahren. Der Text ist eine Hymne an die Stadt Paimpol. Ein Matrose auf großer Fahrt freut sich auf die Rückkehr an die heimatlichen bretonischen Gestade mit den majestätischen Klippen und der herrlichen Kirche von Paimpol. Gesungen wird das Chanson hier von Anton Valéry.

Luc Arbogast: Vox Clamantis

Luc Arbogast kommt aus der Mittelalterszene und bedient sich in seinen Liedern vieler keltischer und bretonischer Elemente. Vom in Frankreich populären Luc Arbogast stammt auch das musikalische Titelthema zur Serie „Game of Thrones“. Das hier verlinkte Video zum Lied „Vox Clamantis“ aus dem Album „Oreflam“ entstand in den Monts d’Arée und in Huelgoat.

Fotos: Comité Régional du Tourisme de Bretagne |  © Donatienne Guilleaudeau

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