Die Küsten der Bretagne

Mehr als 2.700 Kilometer Küste trennen in der Bretagne das Land vom Meer. An vielen Stellen ist die Küste steil und schroff wie am Pointe du Raz, es gibt Abschnitte mit weiten sandigen Buchten wie auf Crozon, milde Strände wie im südlichen Morbihan oder die farben- und formenfrohe Küste der Côte de Granit Rose. Einige der Abschnitte haben es zu eigenen Bezeichnungen gebracht, die bekanntesten Namen haben wir hier zusammengestellt.

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Côtes-d’Armor

Côtes-d’Armor ist der Name eines der vier Départements der Bretagne. Die Bezeichnung ist bretonischen Ursprungs und bedeutet „Land am Meer“. Seit 1990 trägt die Region diesen Namen, von der Französischen Revolution bis zu diesem Jahr hieß das Département „Côtes-du-Nord“.

Côtes-d’Armor ist also kein eigener Küstenabschnitt, als Département aber Heimat sehenswerter Orte am Meer, beispielsweise von Saint-Brieuc, Perros-Guirec oder Paimpol und der berühmtesten Küste der Bretagne – der Côte de Granit Rose.

Côte d’Émeraude

Côte d’Émeraude

Dem Begriff Côte d’Émeraude – Smaragdküste – liegt kein namensgebendes und verbindendes natürliches Merkmal zugrunde. Es sind vielmehr Impressionen und Assoziationen, die den Ausschlag für die Benennung gaben, hinzu kamen in der Entstehungszeit um 1890 ganz handfeste Interessen, nämlich die der allmählich aufblühenden Tourismusindustrie.

Côte d’Émeraude ist ein Kunstbegriff, als Urheber gilt der Lokalhistoriker Eugène Herpin aus Saint-Malo. Vorbild war die Côte d’Azur. Wie im Gegenstück am Mittelmeer, wo das Azurblau das Markenzeichen der Region ist, war auch hier das Wasser Taufpate bei der Namensfindung. Grün-türkis schimmert es im Sommer an einigen Stellen zweifellos, genug für die aufstrebenden Badeorte auf der französischen Seite des Ärmelkanals, um eine einheitliche Marke zu schaffen. Angesprochen werden sollten vor allem betuchte Engländer, die zu den touristischen Pionieren zählten.  

Das Konstruierte in der Benennung soll nicht den Blick für die Schönheit und Vielfalt der Côte d’Émeraude verdecken. Auch wenn die Smaragdküste im Schatten der spektakuläreren Côte de Granit Rose steht, ist die „Bretonische Riviera“ zwischen den Orten Cancale und Cap Fréhel einer der schönsten Abschnitte der nördlichen Bretagne.

Côte de Granit Rose

Côte de Granit Rose Côtes-d'Armor

Namensgebend für die die Côte de Granit Rose sind die pinkfarbenen Granitformationen, die die Grenze zwischen Ozean und Land bilden. Auf 30 Kilometern erstreckt sich dieser Abschnitt der rosa Felsen zwischen Trébeurden und Paimpol. Es ist nie langweilig, auf einem der vielen Wege hoch über dem Meer entlang zu wandern und den Blick über die Küste schweifen zu lassen.

Mal haben die geologischen Aktivitäten den so genannten Rosengranit in eher rundliche Formen gegossen, an anderen Stellen ist das Gestein in verschiedene Schichten aufgefaltet. Zwischen Perros-Guirec und Ploumanac’h erwarten den Besucher die eindrucksvollsten Gesteinsformationen. Aber nicht nur steile und steinige Küsten erwarten den Besucher: Attraktiv für die Urlauber macht sich die Côte de Granit Rose durch die zahlreichen Sandstrände.

Ein Sonnenuntergang an der Côte de Granit Rose bietet ein unvergessliches Schauspiel. Bei wolkenlosem Himmel erreicht das Spektakel seinen Höhepunkt kurz bevor die Sonne am Horizont verschwindet. Die Farbe der rosafarbenen Felsen changiert dann besonders intensiv irgendwo zwischen pink, orange und violett – der perfekte Rahmen für einen romantischen Spaziergang am Strand.

Côte des Légendes

Der Begriff Côte des Légendes trägt das Wort „Küste“ zwar in der Bezeichnung, im eigentlichen Sinn ein Abschnitt am Meer ist damit aber nicht nur gemeint. Côte des Légendes ist vielmehr der Name eines Verbandes von 14 Gemeinden im Norden der Finistère. Dazu gehören zum Beispiel Lesneven, Kerlouan oder der Küstenort Brignogan. 

Brignogan Plage gehört zu den Highlights der Gegend, hier findet sich auch der Campingplatz „Camping De la Côte des Légendes“. Westlich von Brignogan liegt die sehenswerte „Site de Meneham“. Die restaurierte Siedlung diente ursprünglich militärischen Zwecken, später lebten Bauern, Fischer und Algensammler hier direkt an der Küste zusammen.

Ausstellungen zeigen das Leben vergangener Zeiten, außerdem finden sich in der Siedlung Kunsthandwerker und Restaurants. Herrliche, nur in der Bretagne zu findende Fotomotive sind die zwischen die Felsen gebauten Häuser. Direkt neben dem Museumsdorf liegt ein wunderbarer langer Sandstrand.

Côte Iroise 

Zwischen der Küste vor Pospoder im Nordosten, Ouessant im Nordwesten, der Île de Sein im Südwesten und Audierne im Südosten liegt das Mer d’Iroise. Die gesamte Küste dieses Bereiches wird daher auch als Côte Iroise bezeichnet. Rund um Brest, vor der Halbinsel Crozon und in der Bucht von Douarnenez zeigen Meer und Küste ihre unterschiedlichsten Facetten. 

Von weiten Sandstränden wie auf Crozon über sturmumtoste Inseln bis hin zu den steilen Klippen wie an der Pointe du Raz ist alles dabei. Die Côte Iroise gilt nicht ohne Grund bei Kennern als die authentischste Küste der Bretagne.

Côte de Penthièvre

Die Côte de Penthièvre ist ein Teil der Nordküste der Bretagne, zwischen Cap Fréhel im Osten und der Spitze von Pléneuf im Westen. Der Abschnitt markiert den östlichen Teil der Bucht von Saint-Brieuc in Côtes-d’Armor. 

Wofür aber steht „Penthièvre“? Diesen Namen trug ein Adelsgeschlecht, das seit dem 11. Jahrhundert die so bezeichnete Region beherrschte. Heute ist Côte de Penthièvre ein kommunaler Zusammenschluß von mehreren Gemeinden rund um Lamballe. Da die Gemeinden des Verbundes, zu denen zum Beispiel Erquy, Pléneuf-Val-André und Saint-Alban gehören, im Tourismus miteinander kooperieren, begegnen der Begriff und das charakteristische Logo mit der Möwe auf Hinweisen zu Sehenswürdigkeiten und touristischen Angeboten.

Côte Sauvage de Quiberon

Quiberon

Die Côte Sauvage auf der westlichen Seite der Halbinsel Quiberon macht ihrem Namen alle Ehre. Geheime Höhlen, riesige Felsbögen und zerklüftete Buchten säumen die 5 Kilometer lange „Wilde Küste“. Die Wellen brechen mit solcher Macht an die Granitfelsen, dass das Baden hier eigentlich untersagt ist. Das hält einige Extremsportler an manchen Stellen dennoch nicht ab, aus der Höhe ins Meer zu springen.

Absolut ungefährlich ist es hingegen, die wilde See von den Wanderwegen auf den Klippen aus zu beobachten. Der beste Wanderweg ist eine ca. 7 Kilometer lange Strecke zwischen Beg en aud im Norden der Halbinsel und dem namensgebenden Ort Quiberon im Süden. Auf der Tour südwärts führt die Wanderung an der Côte Sauvage am beeindruckenden Pointe du Percho mit dem gewaltigen Felsentor Arche du Port Blanc vorbei.

Fotos: Comité Régional du Tourisme de Bretagne | © Yanick Le Gal, © Emmanuel Berthier, © Donatienne Guillaudeau, © Yannick Derennes, © Ronan Gladu, © Jacqueline Piriou, © Simon Bourcier, © Pierre Torset, © Alexandre Lamoureux, © Nicolas Job, © Xavier Dubois, © Thibault Poriel, ©  L’œil de Paco,  © Bruno Torrubia, © Loic Kersuzan

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