In der Normandie lässt es sich herrlich Urlaub machen. Die Region verspricht ein Gesamtpaket wie es nur selten zu finden ist: weltberühmte Kulturdenkmäler, interessante Städte und charakteristische Meerlandschaften. Die 10 interessantesten Sehenswürdigkeiten der Normandie haben wir hier zusammengestellt.
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Rouen
Rouen wurde seit seiner Gründung in der Römerzeit immer wieder heimgesucht. Im Mittelalter von den Wikingern überrannt, im Hundertjährigen Krieg von den Engländern erobert, die hier die heutige Nationalheldin Jeanne d’Arc hinrichteten, und im 2.Weltkrieg durch Bombenangriffe stark zerstört. Dennoch hat die historische Hauptstadt der Normandie heute Sehenswürdigkeiten en masse zu bieten.
Die architektonischen Hauptattraktionen können sich von außen und innen sehen lassen, etwa die Kathedrale von Rouen, die Kirche Saint Ouen, die Kirche der Jeanne d’Arc oder der mittelalterliche Uhrenturm „Le Gros Horloge“. Museen wie das der Schönen Künste mit seinen vielen außergewöhnlichen Gemälden (von Caravaggio bis Monet) oder das Keramikmuseum sind wegen ihrer Ausstellungsstücke einen Besuch wert.
Auf dem Quadratkilometer unmittelbar an der Seine, auf dem sich alle diese Sehenswürdigkeiten aneinanderreihen, findet sich außerdem die Altstadt von Rouen, „Vieux Rouen“, mit schmalen Gassen zwischen Fachwerkhäusern.
Honfleur
Eines der beliebtesten Postkarten-, Foto- und Hobbymalermotive der Normandie hält der sogenannte „Alte Hafen“ von Honfleur bereit. Rund um das „Vieux Bassin“ reihen sich pittoresk schmale Häuser im Fachwerkstil. Fast könnte man sich in der Kulisse eines Historienfilms wähnen – wären da nicht die vielen Restaurants, Cafés und Souvenirläden in den Parterre ebenjener reizender Häuser. Exklusiv genießen lässt sich der Eindruck des Hafenbeckens des an der Mündung der Seine gelegenen Honfleur am besten in den frühen Morgenstunden, wenn die Atmosphäre noch nicht so lebendig ist.
Neben dieser gänzlich kostenfreien Hauptattraktion ist die Kirche Église Sainte-Catherine de Honfleur einen Abstecher wert. Das Besondere: die Kirche ist inklusive großer Teile der Fassade aus Holz erbaut.
Von Honfleur aus sehen lässt sich eine weitere Sehenswürdigkeit des Département Calvados: wendet man am Ufer der Seine den Blick in Richtung Osten, überspannt der Pont de Normandie das Mündungsdelta von einem der größten Flüsse Frankreichs.
Bayeux
Die kleine Stadt Bayeux, gelegen zwischen Caen und der Halbinsel Cotentin etwas abseits vom Meer, bietet zwei weithin bekannte Sehenswürdigkeiten. Der „Teppich von Bayeux“ stellt die Eroberung Englands durch die Normannen im 11. Jahrhundert dar und ist zugleich ein anschauliches Zeugnis für das Leben im Hochmittelalter. Auf nahezu 70 Metern Länge zeigt der Wandteppich Szenen aus dem alltäglichen Leben vor 1.000 Jahren. Zu bestaunen ist der fein gearbeitete Teppich im zentral gelegenen „Musée de la Tapisserie de Bayeux“.
Sehenswürdigkeit Nummer Zwei ist die „Cathedrale Notre-Dame“. Die im gotischen Stil erbaute, imposante Kirche in der Altstadt von Bayeux ist von außen wie von innen ein echtes Schmuckstück. Viele Details wie herrlich gearbeitete Fenster oder eine goldene Madonna lassen sich in der sehr gut erhaltenen und gepflegten Kathedrale entdecken.
Lisieux
Lisieux ist ein Wallfahrtsort. Das zeigt sich an den wichtigsten Sehenswürdigkeiten des Städtchens. Für gläubige wie weltliche Besucher von Lisieux sind die Basilika der Heiligen Theresa und die Kathedrale Saint-Pierre die Hauptattraktionen. Die Basilika ist ein imposantes, erst Mitte des 20. Jahrhunderts entstandenes Bauwerk mit reichen Malereien im Inneren.
Etwas außerhalb von Lisieux liegt das Schlossmuseum Saint Germain de Livet. Für das von einem breiten Wassergraben umschlossene Herrenhaus scheint die phantasievolle Illustration eines Märchenbuches die Vorlage gewesen zu sein. Runde, spitze Türmchen, Mauern mit großen Backstein-Karos und ein traumhafter Garten machen Saint Germain de Livet zu einem äußerst sehenswerten Abstecher.
Le Mont Saint-Michel
Eine der außergewöhnlichsten Sehenswürdigkeiten Frankreichs, ja ganz Europas – der Mont Saint-Michel. Hier bietet sich ein doppeltes Schauspiel: ein einzigartiges Kulturdenkmal mit einer bewegten Geschichte inmitten einer ebenso faszinierenden Naturlandschaft.
Der über 1.000 Jahre alte Klosterberg mit der Abtei als Hauptattraktion zieht jährlich Millionen Besucher in seinen Bann. So besonders machen die „Abbaye Mont Saint-Michel“ die vielen architektonischen Stile, die in den Schichten der Anlage zu beobachten sind. Romanische, gotische und klassizistische Elemente existieren in den vielen Kapellen, Krypten und Gängen nebeneinander.
Rund um die Insel, auf der am Fuße der Abtei enge Straßen und mittelalterliche Befestigungsanlagen zu bewundern sind, fließt das Wasser bei Ebbe von ca. drei Viertel der 40.000 Hektar großen Fläche der Bucht Mont Saint-Michel ab. Jeden Tag aufs Neue ein beeindruckendes Phänomen!
Château Gaillard
Direkt an der Seine, zwischen Paris und der Mündung des Flusses in den Ärmelkanal, liegt das Château Gaillard. Die Burgruine steht wie kaum ein weiteres Symbol für die Auseinandersetzungen zwischen Frankreich und England während des Mittelalters. Bauherr war der legendäre Richard Löwenherz, fertig gestellt wurde die gewaltige Anlage im Jahr 1198. Bis das Château Gaillard Mitte des 17. Jahrhunderts der Schleifung zum Opfer gefallen war, musste es mehrere Belagerungen über sich ergehen lassen. Dramatische Geschichten ranken sich um einige dieser Konflikte.
Heute erfahren Besucher des Burgbergs davon leider nichts. Zu sehen sind aktuell nur ein paar Informationstafeln, die über die Überreste verstreut sind. Kostenfrei ist die Besichtigung und unbezahlbar der Blick über die Seine, die sich friedlich durch die Landschaft schlängelt.
Pont de Normandie
Bei der Anreise in die Bretagne und die in der westlichen Normandie gelegenen Sehenswürdigkeiten, führt der direkteste Weg über den Pont de Normandie. Die weithin sichtbare Autobahnbrücke mit der charakteristischen Stahlseilkonstruktion ist eine architektonische und ingenieurtechnische Meisterleistung.
Die Anfahrt auf die Rampe der Brücke ist ebenso faszinierend wie das Panorama, das sich dem Autofahrer für wenige Sekunden links und rechts der Brücke darbietet: in Richtung Meer das breiter werdende Mündungsgebiet der Seine mit den Hafenanlagen von Le Havre, flussaufwärts die Auen des Naturreservats, dazu die vielen Schiffe auf dem Wasser. Zu Fuß oder mit dem Fahrrad lässt sich der Pont ebenso queren, für alle die, die sich vom Panorama ausführlicher beeindruckenden lassen möchten.
Die Überfahrt per Auto ist mautpflichtig, 5,50 EUR werden für diesen Autobahnabschnitt fällig. Alternativ steht der Pont de Tancarville flussabwärts offen, kostenfrei, aber auch weit weniger spektakulär.
Étretat
Étretat ist einer der Strände in Frankreich mit dem außergewöhnlichsten Panorama. Bekannt für seine hohen Klippen, wo zwischen den Kreidefelsen „Falaise d’Aval“ und „Falaise d’Amont“ ein breiter Strand liegt, bietet die Steilküste gleich mehrere Postkarten-Motive. Wer sich aus der Entfernung an den Bögen „Porte d’Aval“ und „Manneporte“ satt gesehen hat, sollte die Felsen besteigen und die Aussicht von den Klippen der Steilküste genießen.
Die Naturdenkmäler sind über Wanderwege miteinander verbunden – um die volle Pracht von Étretat zu genießen, sollte man vor allem festes Schuhwerk sowie einen Fotoapparat einpacken. Zum Baden ist Étretat gewöhnungsbedürftig. Der Strand besteht aus vielen groben Kieseln, Teile der Kreidefelsen, die Wind und Meer mit der Zeit abgetragen haben. Es ist übrigens verboten die Steine aufzusammeln, zu wichtig sind sie als Mini-Wellenbrecher zum Schutz der Küste.
La Suisse Normande
Die „Normannische Schweiz“ liegt im Westen der Normandie zwischen Caen und Alençon, mit dem kleinen Saint-Philbert-sur-Orne als inoffizieller Hauptstadt. Die Namensvetternschaft mit der Alpenlandschaft schmeichelt der etwa 900 Quadratkilometer großen Landschaft enorm, der höchste Berg „Signal d’Écouves“ bringt es auf 413 Meter Höhe. Vielmehr bestimmen eher sanfte Hügel die Suisse Normande, zwischen denen sich Granitfelsen, Ebenen und Wälder abwechseln.
Für Outdoor-Fans ist die Region ein wahres El Dorado. Angeln und Kanufahren lässt sich an der Orne und ihren Nebenflüssen. Auf Mountainbike- und Reittouren muss man sich die Wege der weitgehend unberührten Normannischen Schweiz selten teilen, ebenso beim Klettern in den Granitformationen oder beim Wandern. Auf Touren wie zu den höchsten Wasserfällen Frankreichs, den „Cascades Mortain“ oder zum Aussichtsfelsen Roche d’Oëtre zeigt die Suisse Normande ihre schönsten Sehenswürdigkeiten.
Die Strände der Normandie
620 Kilometer Strand bietet die Küste der Normandie für alle, die das Meer lieben. Die Küste am Ärmelkanal ist dabei so vielfältig und abwechslungsreich wie in kaum einer anderen Region in Frankreich: unter den schönsten Stränden der Normandie sind naturbelassene Gezeitenlandschaften ebenso wie Buchten inmitten der Steilküste, belebte Stadtstrände, die breiten Strände der mondänen Badeorte und die geschichtsträchtigen Landungsstrände.
Zu den Top Natursehenswürdigkeiten in der Normandie zählen die Strände von Deauville und Trouville, die Anse de Vauville auf dem Cotentin, der Strand von Le Havre und der Küstenabschnitt von Arromanches les-Bains.
Wie für die zuvor genannten Sehenswürdigkeiten gilt für die Strände der Normandie vielleicht noch mehr: hinfahren, entdecken, entspannen!
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Le Mont Saint-Michel: Atout France | © Marc Lerouge, © Nathalie Baetens
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Suisse Normande: © Charles JACQUES | CC BY-SA 2.0
Bayeux: vpagnouf | CC BY-SA 2.0
Lisieux: topol6 | CC BY-SA 2.0