Erquy: Ein Cap im Rausch der Farben an der Côte d’Émeraude

Cap Erquy Leuchtturm
Leuchtturm am Cap Erquy

Ein Fest der Farben ist dieses Erquy. Türkis oder grünlich schimmert das Meer bei gutem Wetter und brachte der Küste rund um Erquy den Namen Côte d’Émeraude, „Smaragdküste“, ein. Viele der Felsen am Ufer sind aus rosafarbenem Sandstein, der auch vielen Bauwerken in und um den Ort einen ganz besonderen Schimmer verleiht. Im Sommer blühen entlang des Küstenwanderwegs Heidekraut und Ginster in leuchtenden Tönen. Das Weiß der Strände und der Jakobsmuscheln, als deren bretonischer Haupthafen Erquy gilt, ergänzen die Farbpalette.

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Erquy ist seit jeher ein beliebtes Urlaubsziel der Bretagne, vor allem bei Campern, und dennoch weniger touristisch als andere Destinationen in Côtes-d’Armor, der Finistère oder Morbihan. Besondere Bedeutung hat Erquy für Asterix-Fans: die Karte in jedem Band der Comic-Reihe zeigt einen Ausschnitt an der Nordküste Frankreichs. Das unter der Lupe gezeigt Kap ähnelt dem Cap Erquy auffallend. Asterix-Schöpfer Uderzo räumte zwar ein, dass Erquy bei der Geburt des berühmten Galliers in seinem Hinterkopf herumgeisterte, ganz festlegen wollte er sich aber nie.

Erquy erkunden

Auf einer Wanderung lässt sich der Ort Erquy mit seiner herrlichen Umgebung rund um das Cap Erquy am besten erkunden. Unser vorgeschlagener Trip dauert etwa 1 Stunde 45 Minuten, über gute 5 Kilometer verläuft die Strecke auf ebenen Wegen genauso wie auf schmalen Küstenpfaden. Bei Sonnenschein empfiehlt sich: Badesachen einpacken, denn es wartet mit dem Plage de Lourtuais ein echter Geheimtipp !

Parken Sie auf dem Parkplatz Rue de la Plaine Garenne, Ecke Rue de la Lourtuais in Erquy. Die ersten Schritte auf der Wanderung führen auf dem Weg, der die Verlängerung der Rue de Plaine Garenne bildet. Schon bald folgt eine Abbiegung nach links, ausgeschildert sind hier die „Lacs Bleus“.

Die beiden „Blauen Seen“ sind ehemalige Steinbrüche und ein echtes Juwel in den Felsen hinter der Küste von Erquy. Auf Holzstegen führt der Weg an den 40 Metern über dem Meeresspiegel gelegenen Seen vorbei. Das beeindruckendste sind die hoch über das Wasser aufragenden Felswände, in denen verschiedene Schichten rosafarbenen Sandsteins sichtbar werden. Der bunte, formbare Stein war einst der Exportschlager der Region um Erquy, heute wird das Material nur noch an einigen Buchten rund um den Ort gewonnen.

Entlang der Küste

Die Steige enden an einem Holztor. Hier biegen Sie links ab und folgen dem Pfad, der ein Panorama der Küste bietet. Nach einigen hundert Metern ist die Befestigungsanlage „Four à boulets“ nächste Etappe der Wanderung. Das Gemäuer stammt aus der Zeit der Französischen Revolution und diente dazu, Metallkugeln zu erhitzen. Die Geschosse aus dem “Kugelofen” sollten von einer Batterie Kanonen auf dem Dach der Anlage abgeschossen werden. Es ist nicht bekannt, ob die ungewöhnliche Artillerie den Praxistest bestand und tatsächlich jemals eine Kugel gegen die Schiffe der feindlichen Engländer abgefeuert wurde.

Kurz hinter dem Four á boulets führt ein kleiner, steiler Pfad zum Strand Anse de Port Blanc hinunter. Am Ende des Strandes steht ein großer Schuppen, hier nach rechts ins Landesinnere einbiegen.

Erquy Strand Lourtuais
Am weitläufigen Strand von Lourtuais

Plage de Lourtuais

Der GR 34 ist wieder ausgeschildert und umrundet hier das Cap Erquy. Den Wegweisern mit der weiß-roten Markierung einfach weiter folgen. Es geht durch die flache Heidelandschaft, das Meer immer in Sichtweite. Die erste Bucht östlich des Caps ist der weite Plage de Lourtuais. Ein herrlicher, natürlicher Strand eröffnet sich hier, bei Flut und schönem Wetter ein fantastisches Badeerlebnis. Natürliches Baden ist am FKK-Bereich des Strandes übrigens ganz wörtlich zu nehmen.

Die zauberhafte Landschaft ist auch ein sagenhafter Ort. Am Strand von Lourtuais sollen Legenden zufolge „Fée des houles“ gesichtet worden sein, freundliche Feen, die entlang der Kanalküste in Höhle am Meer ihr Zuhause hatten.

In der Nähe des Strandpavillons führt eine Treppe auf den Pfad oberhalb der Küste. Der Weg führt zurück nach Erquy und auf den Parkplatz, der Ausgangspunkt unserer Tour war. Nach einer Pause lassen sich von hier aus weitere Sehenswürdigkeiten von Erquy entdecken.

Weitere Sehenswürdigkeiten in Erquy

Château de Bienassis
Südwestlich von Erquy, auf dem Weg nach Pléneuf-Val-André, liegt das Schloss Bienassis, dessen Name soviel bedeutet wie „Gut gelegen und gut von Wassergräben geschätzt“. Die Ursprünge des Château de Bienassis gehen zurück ins 15. Jahrhundert, seither wechselte die Anlage mehrfach den Besitzer. Von der majestätischen Atmosphäre hat das Schloss jedoch nichts eingebüßt: prächtige Alleen, ein großer Garten und ein märchenhaftes Gemäuer ziehen die Besucher noch heute in Bann. Besichtigt werden kann das Schloss nur in den Sommermonaten Juni bis September.

Dolmen de la Ville Hamon
Dieser Dolmen besteht aus Erquy-Stein, dem typisch rosafarbenen Sandstein der Gegend. Der Grabhügel liegt im südöstlichen Teil der Stadt, in der Nähe der Eurovéloroute EV4 im Ortsteil „Ville Hamon“. Aus dem Zentrum von Erquy sind die Dolmen in ca. 20 Gehminuten zu erreichen.

Viaduc de Caroual
Über den Viadukt von Caroual gelangten, aus Saint-Brieuc kommend, bis zur Mitte des letzten Jahrhunderts im Zug „Côtes du Nord“ Generationen von Sommergästen nach Erquy. Heute ist das Kunstwerk des Eisenbahn-Baus aus Sandstein und Stahlbeton nicht mehr in Betrieb. Als markantes Denkmal zieht der Viadukt aber immer noch die Aufmerksamkeit der Fotoapparate und Handykameras auf sich.

Leuchtturm von Erquy
Aus dem Stadtbild von Erquy nicht wegzudenken ist der Leuchtturm. Rot und weiß leuchtet der „Phare de Erquy“ vom Ende der Hafenmole. Einst wies er den Weg in einen der wichtigsten Fischereihäfen der Bretagne, heute ist der Leuchtturm vor allem Postkartenmotiv.

Campingplätze in Erquy

Camping du Val
Ruhiger, als familiär beschriebener Campingplatz in der Nähe des Zentrums und des Hafens von Erquy. Zwar gibt es einen Pool, jedoch keine Animationen. Zum Strand „Plage de Lourtuais“ sind es etwa 30 Minuten zu Fuß.

Le Vieux Moulin
Attraktionen wie Minigolf, Pool und Schwimmhalle bietet der Campingplatz „Le Vieux Moulin“. Stellplätze für Wohnwagen, Zelte sowie Mobil-home lassen sich auf diesem ruhig gelegenen 4-Sterne Zeltplatz buchen. Einige Besucher beklagen in Rezensionen jedoch den mangelhaften Zustand von Sanitäranlagen.

Camping des Hautes Grées
Gut bewerter Campingplatz am Rande von Erquy. Viele Annehmlichkeiten (Pool, Einkaufsmöglichkeiten, TV in den Bungalows) und fußläufiger Strand machen „Camping des Hautes Grées“ zu einem Erlebnis. Wie die meisten Campingplätze in der Bretagne von April bis September geöffnet.

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Fotos: Comité Régional du Tourisme de Bretagne | © Pierre Torset, © Alexandre Lamoureux