Im an Schönheiten reichen Süden der Bretagne ist Locronan eine echte Perle. Was das Städtchen nahe Quimper, Douarnenez und dem Pointe du Raz so besonders macht? Locronan ist ein alte Siedlung, deren Ursprünge bis in die Zeit der Kelten zurückreichen. Die heute die Besucher bezaubernden Gebäude und Fassaden entstanden während der Renaissance, der Blütezeit von Locronan.
Zerstörungen durch Kriege und Katastrophen oder Umbaumaßnahmen haben die Granithäuser im historischen Inneren des Ortes komplett verschont. So darf sich Locronan für eines der vollständigsten mittelalterlichen Ensemble in der Bretagne, ja in ganz Frankreich, rühmen. Mit den schmucken Häuschen und der Kirche als Mittelpunkt gehört es zu Recht zu den „Plus beaux villages de France“, den schönsten Dörfern Frankreichs.
Das historische Zentrum von Locronan
Für Bretagne-Urlauber, die ihre Ferien in der Finistère oder im westlichen Morbihan verbringen, ist Locronan allemal einen Abstecher wert. Von Quimper aus benötigt man etwa 20 Minuten, von Brest aus eine gute Stunde.
Die Anreise per Auto endet am Rand des Ortes. Hier müssen alle Besucher das Fahrzeug auf einem der großen Parkplätze abstellen – das Zentrum ist komplett autofrei. Egal, aus welcher Himmelsrichtung man anreist, die Parkplätze sind ausgeschildert. Die Tarife für ein Tagesticket liegen bei 4 Euro pro Auto.
Der Rundgang durch die malerischen Straßen und Gässchen dauert etwa 1 bis 2 Stunden. Wegen der einzigartigen Architektur war das Zentrum von Locronan einer der Hauptdarsteller in über 30 Film-Produktionen. Alle Wege in Locronan führen früher oder später auf den Marktplatz. Der Platz mit dem herrlichen Ensemble von Gebäuden (inkl. Brunnen) ist das Prunkstück von Locronan. In der Adventszeit verwandelt sich der Platz in einen der schönsten Weihnachtsmärkte der Bretagne.
Der Heilige Ronan
Am Rande des Marktplatzes steht die „Église de Saint-Ronan“. In der Kirche lässt sich auf Bildern die Legende des Heiligen Ronan nachverfolgen. Der Mönch aus Irland kam im 7. Jahrhundert barfuß und in Begleitung eines Engels in die Bretagne. In der Nähe von Locronan lebte er als frommer und wundertätiger Eremit. Ihm zu Ehren findet jedes Jahr im Juli eine spezielle Wallfahrt, die Troménie, statt.
Der Heilige Ronan prägte die Stadt nachhaltig. Den Berichten zufolge soll er die Bewohner auch die Herstellung von speziellem Tuch für die Segel von Schiffen gelehrt haben. Ob das tatsächlich stimmt, sei dahingestellt, Fakt ist, dass diese Fertigkeiten den Einwohnern noch Jahrhunderte nach Ronan einigen Reichtum beschert haben.
Die größte Sehenswürdigkeit in der Gegend von Locronan ist zweifellos die Stadt an sich. Erwähnenswerte Besonderheit der Landschaft ist der „Forêt du Duc“. Große Teile des östlich der Stadt gelegenen Wald bestehen aus moosbewachsenen Bäumen – ein seltsamer, märchenhafter Anblick. Von einer Erhebung ebenfalls östlich von Locronan, dem nicht ganz 300 Meter hohen „Berg“, blickt man nach Westen über den Stadtkern auf die Bucht von Douarnenez und die Halbinsel Crozon. Nach Norden hin ist der sagenhafte, erloschene Vulkan Menez Hom zu sehen.
Unterkünfte und Restaurants in Locronan
Locronan kann nicht nur auf schöne Häuser und eine reiche Geschichte stolz sein. In der Stadt gibt es einige gute Crêperien und Restaurant. Heraus sticht die „Crêperie du Temps Passé“ in der Rue du Four unweit von Marktplatz und Kirche. Das „Comptoir des Voyageurs“ direkt am Place de l’Eglise ist keine Crêperie, das Lokal wartet mit sehr guter französischer Küche auf. Die Preise der Menüs bewegen sich zwischen 28 und 51 Euro pro Person, also durchaus im Mittelfeld für bretonische Verhältnisse.
Gut bewertete Hotels in Locronan sind das „Latitude Ouest Hotel & Restaurant“ an der route du Bois du Nevet und das „Le Prieuré“ an der Rue du Prieure 11.
Westlich vom Zentrum von Locronan können Camper den Wohnwagen abstellen oder die Zelte aufschlagen. Die Adresse des 3-Sterne-Campingplatzes mit ca. 100 Stellplätzen ist: Rue de la Troménie, 29180 Locronan.
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Foto: Comité Régional du Tourisme de Bretagne | © Yanick Le Gal