Die Gemeinde Plougrescant ist wegen der einzigartigen Felsformationen an der Küste und eines besonderen Fotomotivs eine echte Berühmtheit weit über die Grenzen der Bretagne hinaus. Plougrescant liegt etwa 23 km nordöstlich von Lannion und ebenfalls ca. 23 km östlich von Perros-Guirec. Die Küste der nördlichsten bretonischen Gemeinde rund um die Site Gouffre steht dem Badeort, der als Inbegriff der Côte de Granit Rose gilt, kaum nach.
Sehenswürdigkeiten von Plougrescant: Castel Meur / Maison du Gouffre
Wenn es um die Bretagne geht, ist ein Fotomotiv besonders häufig anzutreffen: das kleine Fischerhaus auf der Insel, das von den mächtigen Felsen links und rechts zerdrückt zu werden scheint. Das Haus – es hat mit Castel Meur, Maison du Gouffre oder Maison entre les rochers viele Namen – soll zu den meistfotografierten Motiven Frankreichs gehören. Ob das stimmt lässt sich kaum nachprüfen. Dass das Haus ein Besuchermagnet ist, steht außer Frage.
Am einfachsten zu erreichen ist die beste Aussicht auf das Häuschen über den Parkplatz Parking Plougrescant. Für Wohnmobile gibt es auf dem Parkplatz eigene Stellplätze, das Übernachten ist hier jedoch nicht gestattet. Wenige Schritte entfernt vom Parking öffnet sich die Aussicht auf das schmale Haus mit den zwei Fenstern und der Tür. Mit ein wenig Glück stehen keine Autos vor dem Ferienhaus und der Blick ist unverfälscht.
Mit dem Blick vom Festland aus müssen sich die Besucher begnügen, dem Haus nahezukommen oder gar zu besuchen, ist nicht gestattet. Am beeindruckendsten ist die Sehenswürdigkeit bei Sonnenuntergang an einem klaren Sommertag. Die Felsen leuchten dann intensiv in wechselnden Farben – atemberaubende Bilder für die eigenen Erinnerungen oder den Fotoapparat garantiert!
Aber Achtung: So schön es bei perfektem Wetter sein kann, so ungemütlich wird es bei Wind und Wetter. Plougrescant ist die nördlichste Gemeinde der Bretagne und die Site Gouffre deren nördlichster Punkt. Vor allem im Herbst und Winter peitschen Stürme vom Kanal mit ungebremster Wucht hier ans Festland.
Mindestens ebenso faszinierend wie das Haus zwischen den Felsen sind die fantastisch geformten Steine am Ufer rund um die Site Gouffre. Nach Osten ist die Pointe du Château nach wenigen hundert Metern erreichbar. Die zerklüftete Küste mit den vorgelagerten Inselchen ist ein echtes Geschenk der Natur.
Die Felsen verlocken so manchen, darin zu klettern und die Elemente hautnah zu erleben. Ausdrücklich verboten ist das nicht und besonderer Ausrüstung bedarf es nur für außergewöhnliche Sportklettertouren – letztlich muss sich hier jeder selbst einschätzen. Aber auch aus der sicheren Entfernung vom Wanderweg aus sind die Steine und das Meer ein unvergessliches Erlebnis.
Strände von Plougrescant
Folgt man den Wanderweg über die Pointe du Château hinaus in östlicher Richtung, führen die Schritte an den Strand Porz Hir. Der Strand ist ein kleiner, feiner Abschnitt, der sich vor allem bei Ebbe empfiehlt. Bei Flut schrumpft der Strand auf einen schmalen Streifen Sand. Ein echtes Plus ist der Foodtruck hinter dem Strand, der frische Galettes, Austern und Getränke in entspannter Atmosphäre anbietet.
Auch westlich von Pointe du Château und Site Gouffre liegen am Wanderweg GR 34 atemberaubende Küstenabschnitte. Ein Highlight ist der Strand Plage de Pors Scaff. Die Bezeichnung Strand ist etwas irreführend, denn Baden, Surfen oder Tauchen lässt sich hier nicht. Pors Scaff ist eine Uferlandschaft aus verstreuten Steinen vulkanischen Ursprungs, dazwischen erheben sich immer wieder Formationen, die gigantischen abstrakten Skulpturen moderner Bildhauer gleichen. Weiter südlich an den pinienbestandenen Stränden des Plage de Raluzet oder Plage de Gouermel wird es weniger bizarr, aber deswegen nicht weniger schön.
Die gesamte Küste von Plougrescant bietet auf den Wanderungen um die Landspitze dem Geist unzählige Anreize und Eindrücke der Phantasie freien Lauf zu lassen. Am besten hinfahren und selbst erleben!
Fotos: Comité Régional du Tourisme de Bretagne | © Alexandre Lamoureux, © CORRE Vincent – CAD22